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Gerd Habermann

Richtigstellung. Ein polemisches Soziallexikon

München: Olzog 2006; 171 S.; hardc., 19,90 €; ISBN 978-3-7892-8182-2
Schönfärberische Begriffsverfälschungen sozialer Demagogie will er aufdecken oder einfach nur eine klare Definition dessen geben, worauf es ankommt, „wenn die Hauptwerte unserer Zivilisation überleben sollen“ (7) – Habermann, Honorarprofessor in Potsdam sowie u. a. Mitbegründer und Sekretär der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft e. V., hat eine klare Idee davon, was er in diesem Lexikon, (das eher eine Streitschrift ist) erklären will. Das seiner Ansicht nur vermeintlich korrekte sozial- und wirtschaftspolitische Vokabular gelte es von Euphemismen und Tatsachenverdrehungen zu befreien und damit wieder eine offene Diskussion zu ermöglichen. Aus seinem liberalen Ansatz macht er dabei keinen Hehl, die meist polemische Zuspitzung in den über 300 Artikel sorgt dabei für eine kurzweilige Lektüre. Als durchgehender Text gelesen, ergibt das Lexikon eine leicht verständliche Einführung in die Grundsätze liberalen Denkens (inklusive der Erkenntnis, dass es wichtige Dinge gibt, die jenseits von Angebot und Nachfrage liegen) und der sozialen Marktwirtschaft im Sinne von Ludwig Erhard. Es ist wohl davon auszugehen, dass dem Autor seine manchmal geradezu unzulässigen Verkürzungen bewusst sind, über vieles ließe sich trefflich streiten. Aber Übertreibung macht anschaulich, wie auch die folgende Definition zeigt: „Wohlfahrtsstaat ist die politische Kunst, die Bürger mit ihrem eigenen Geld vom Staat abhängig zu machen.“ (151) Die verkürzte Fassung dieses Lexikons erschien 2005 in einer Artikelserie der „Welt“.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.1 | 2.3 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Gerd Habermann: Richtigstellung. München: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/26383-richtigstellung_30740, veröffentlicht am 10.12.2007. Buch-Nr.: 30740 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken