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Philipp Hölzing

Republikanismus. Geschichte und Theorie

Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2014 (Grundlagen der Rechtsphilosophie 2); 141 S.; 36,- €; ISBN 978-3-515-10719-8
Dieser Band, in dem sowohl die historische als auch die politiktheoretische Dimension republikanischen Denkens erörtert wird, ist in zwei kürzere Anfangs‑ beziehungsweise Schlusskapitel und den dritten umfangreichen Mittelteil gegliedert, der als „Republikanische Ideengeschichte“ (31 ff.) konzipiert ist und pointierte Abhandlungen über das Denken von Cicero, Machiavelli, Harrington, Rousseau, Madison, Kant, Forster und Schlegel umfasst. Bevor Philipp Hölzing allerdings deren jeweiliges Republikverständnis darlegt – wobei er sich an zahlreiche frühere Veröffentlichungen anlehnt –, thematisiert er im ersten Kapitel den „Republikanismus in der Politischen Theorie und Ideengeschichte“ (11 ff.), den er insbesondere in der „Gegenüberstellung von athenisch‑aristotelischem Republikanismus und neorömischem Republikanismus“ (17) umreißt. Als Fundament dieser kontrastierenden Ansätze, die nach Hölzing „auf ein divergierendes Verständnis des republikanischen Freiheitsbegriffs“ (15) zurückgehen, dient dabei Isaiah Berlins Unterscheidung zwischen negativer und positiver Freiheit, die im Denken von John Pocock und Quentin Skinner ihre thematische Fortsetzung findet. Pococks Republikdenken, das den positiven Freiheitsbegriff politischer Selbstverwirklichung favorisiert, wird vor diesem Hintergrund als bürgerorientierter Republikanismus bezeichnet, während Skinners neorömischer Ansatz als institutionenorientierter Republikanismus verortet wird. Dessen hauptsächlicher Zweck besteht darin, über starke und freiheitssichernde Institutionen in erster Linie die private Freiheit der Bürger zu schützen. Im abschließenden dritten Kapitel – nach dem Hauptteil über die klassischen Republikdenker – widmet sich der Autor der neueren Diskussion über die „Republikanische Freiheit“ (123 ff.), die er argumentativ an Skinner und Philip Pettit festmacht. Mit einem Ausblick auf die Reichweite einer republikanischen Theorie internationaler Politik – „Von der Polis zur Kosmopolis?“ (129 ff.) – beschließt Hölzing seine Überlegungen und empfiehlt dazu für die weitere Lektüre „das wegweisende Buch Bounding Power des amerikanischen Politikwissenschaftlers Daniel Deudney“ (132) heranzuziehen.
{KHB}
Rubrizierung: 5.435.33 Empfohlene Zitierweise: Karl-Heinz Breier, Rezension zu: Philipp Hölzing: Republikanismus. Stuttgart: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37943-republikanismus_46381, veröffentlicht am 08.01.2015. Buch-Nr.: 46381 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken