
Regionalpolitik in Ungarn und Polen. Zwei Staaten im EU-Beitrittsprozess
Diss. Osnabrück; Gutachter: J. Glombowski, J. Deiters. – Während noch zu Beginn der neunziger Jahre die allgemeinen Transformationsprozesse in den Ländern des ehemaligen Ostblocks im Mittelpunkt des Interesses gestanden hätten, schreibt Pieper, seien nunmehr die regionalen Disparitäten in den Vordergrund gerückt. In Ungarn und Polen beispielsweise, den in dieser Studie untersuchten Ländern, hätten die erheblichen regionalen Unterschiede im Hinblick auf die Arbeitslosenquote zu sozialen Spannungen geführt. Dadurch sei der innenpolitische Druck zur Einführung einer Regionalpolitik gestiegen, deren Ausgestaltung maßgeblich von der Regional- und Erweiterungspolitik der EU mitbestimmt werde. So seien mit dem Beginn der Beitrittsverhandlungen mit der EU in beiden Ländern interministerielle Behörden als Schnittstellen zwischen den vorhandenen Verwaltungen und der EU gebildet worden, um so die Vorgaben der EU – auch beim Erhalt von Strukturhilfen – umsetzen zu können. Als Ergebnis hält Pieper fest, dass die Regionalisierungen in Ungarn und Polen zwar im Sinne einer Europäisierung vorangetrieben werden, umgesetzt allerdings im jeweiligen nationalen Kontext – ein wenig überraschendes Ergebnis.