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Roland Scherer

Regionale Innovationskoalitionen. Bedeutung und Erfolgsfaktoren von regionalen Governance-Systemen

Bern/Stuttgart/Wien: Haupt Verlag 2006; XIV, 290 S.; 45,- €; ISBN 978-3-258-07069-8
Diss. St. Gallen; Gutachter: K. Schedler, M. Boesch. – Das Phänomen der Regionalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft wird in der Steuerungsdiskussion mit dem Begriff der „Regional Governance“ zu erfassen versucht, der neben der politisch-administrativen Ebene gesellschaftliche und wirtschaftliche Steuerungsformen umfasst. Der Autor fragt, inwieweit sich ein solches Steuerungssystem auf der regionalen Ebene tatsächlich herausgebildet hat und welche Bedeutung es für die regionale (wirtschaftliche) Entwicklung besitzt. Anhand von drei Fallstudien aus Österreich, Deutschland und der Schweiz untersucht Scherrer die Strukturen und Funktionsweisen regionaler Akteursnetzwerke und fragt nach deren Erfolgsbedingungen und Innovationspotenzialen. Sein Analyseraster umfasst folgende Einflussbereiche: der allgemeine regionale Kontext und die konkreten Gegebenheiten zu einem bestimmten Zeitpunkt, die Akteure und Akteurskonstellationen, die institutionellen Rahmenbedingungen und das Prozessmanagement innerhalb des Netzwerks. Die Untersuchung führt zu differenzierten Erkenntnissen über den Einfluss der einzelnen Faktoren sowohl für das Entstehen als auch für den langfristigen Erhalt von Governance-Strukturen. Trotz aller Unterschiede in den drei Fallbeispielen konnte eine Reihe von gemeinsamen Merkmalen, wie z. B. die Existenz regionaler Eliten, interner Regelsysteme und Steuerungskompetenz im jeweiligen Themenbereich, identifiziert werden. Die Ergebnisse zeigen, „dass auf der regionalen Ebene tatsächlich neue Institutionen entstehen und von diesen teilweise starke Effekte auf die regionale Entwicklung ausgehen können“, sie zeigen aber auch, „dass diese Systeme sehr labil und anfällig für Blockierungen sein können.“ (253) Zudem müssten die klassischen politisch-administrativen Institutionen weiterhin für die umfassende Steuerung der Regionalentwicklung und die ordnungspolitischen Funktionen zuständig bleiben, resümiert Scherer und spricht sich für eine Trennung von Government- und Governance-Strukturen aus.
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.21 | 2.4 | 2.5 | 2.325 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Roland Scherer: Regionale Innovationskoalitionen. Bern/Stuttgart/Wien: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/26274-regionale-innovationskoalitionen_30596, veröffentlicht am 16.08.2007. Buch-Nr.: 30596 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken