Regional Integration in Europe and Asia. Legal, Economic, and Political Perspectives
Der Band resultiert aus ausgewählten Beiträgen eines Workshops im Mai 2007 in Seoul, er ist Teil eines Forschungsprojekts EU-NESCA (European Union – Network of European Studies Centres in Asia Research Dialogue). Daran nehmen insgesamt neun europäische, asiatische und asia-pazifische Universitäten teil. Das von der EU-Kommission geförderte Projekt dient dem Austausch von Forschungsergebnissen. Die Autoren dieses Bandes analysieren ökonomische, juristische und politische Entwicklungen in Bezug auf die europäische beziehungsweise asiatische Integration aus einer vergleichende Perspektive heraus. Im Zentrum der Beiträge steht auch diesmal die regionale Integration Ostasiens, die weltweit als die am dynamischsten verlaufende gilt. Für Mario Telò belegen dies die Chiang Mai-Initiative, die Aktivitäten der Ostasiatischen Gemeinschaft sowie die Abkommen des ASEAN und die Etablierung einer asiatisch-pazifischen Freihandelszone. So hätten zahlreiche ostasiatische Staaten nicht nur Handelsabkommen untereinander, sondern auch mit Staaten außerhalb der Region abgeschlossen. Dieses Phänomen sei in der frühen Phase der europäischen Integration so nicht zu beobachten gewesen. Es präge jetzt nicht nur die regionale Entwicklung Ostasiens, sondern habe auch Auswirkungen auf die globale Ökonomie, die sich deshalb in drei Hauptaktivitätszentren diversifiziere. Durch die starke Regionalisierung in Ostasien gerate auch das multilateral ausgerichtete Welthandelssystem zunehmend unter Druck. Dies belegten die Schwierigkeiten beim Abschluss der Doha-Runde. Für Telò zeigt die Stagnation der Doha-Runde, dass eine global ausgerichtete zivile und militärische Agenda wie die der USA multilaterales Handeln nicht immer stütze.