Der Band war ursprünglich als Dokumentation einer interdisziplinären Betrachtung des reflexiven Liberalismus angelegt. Die Perspektiven einer von der politischen Theorie getragenen Politikwissenschaft sowie einer Institutionenökonomie sollten gegenübergestellt und in einem dritten Teil verknüpft werden. Unter anderem war dies als Anregung für die Diskussionen um Aspekte der deliberativen Demokratie gedacht. Durch den Tod Waschkuhns liegen jedoch nur die ersten beiden und damit disziplinären Teile vor. Das eigentliche Ziel einer wechselseitigen Bezugnahme und „die Bedingungen und Chancen demokratischer Politik vor dem Hintergrund entwicklungsoffener Handlungskontexte zu erörtern, welche dynamische Märkte konstituieren“ (7), bleibt leider offen. Betont wird gleichwohl, dass Demokratie und Marktwirtschaft zusammengehören und beide freiheitliches Handeln ermöglichen, jedoch in unterschiedlichen Sphären. Beide sind für die Veränderungen unserer Zeit, die Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Lebens oder die räumliche Vergrößerung von Gemeinschaftsformen, besser geeignet, als begrenzende Gemeinschaftsvorstellungen. Sie tragen der Offenheit und der Pluralität Rechnung und ermöglichen ein angepasstes und kreatives Handeln.