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Barbara Junge / Julia Naumann / Holger Stark

Rechtsschreiber. Wie ein Netzwerk in Medien und Politik an der Restauration des Nationalen arbeitet

Berlin: Elefanten Press 1997 (Antifa Edition); 211 S.; pb., 29,90 DM; ISBN 3-88520-621-8
Die "Rechtsschreiber" rekrutieren sich aus Nationalkonservativen und Deutschnationalen, die sich der sogenannten "Neuen Rechten" zurechnen lassen. Die Definition der Neuen Rechten ist schwierig. Die Autoren sind sich bewußt, daß eine nur bedingt auszulotende Grauzone um diese Neue Rechte existiert; es sind Personen, die mit ihr sympathisieren, als Steigbügelhalter fungieren (wie eine Reihe von Zeitungsredakteuren), oder schlicht nur ähnliche Argumente formulieren und dadurch in die Nähe der rechten Agitation geraten. Neben den sich gleichsam bekennenden Neuen Rechten, wie Karlheinz Weißmann, der durch seine Veröffentlichungen zum Dritten Reich bekannt wurde, oder dem Verleger Herbert Fleissner, stehen Journalisten und Redaktionen, die sympathisierend die Plattform für die mitunter sehr subtil vorgetragene nationale Propaganda bieten, etwa die Frankfurter Allgemeine Zeitung für den Aufruf zum 8. Mai 1995 "Gegen das Vergessen", unterzeichnet von Christdemokraten, Republikanern und Neuen Rechten. Junge, Naumann und Stark, Redakteurinnen und Redakteure bei der "taz" und dem "Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg", nähern sich in einer engagierten und mutigen Weise einem Thema, das im Gegensatz zum Rechtsradikalismus bzw. Rechtsextremismus keineswegs im Bewußtsein der Öffentlichkeit verankert ist.
Axel Gablik (AG)
Dr., Historiker.
Rubrizierung: 2.35 | 2.333 Empfohlene Zitierweise: Axel Gablik, Rezension zu: Barbara Junge / Julia Naumann / Holger Stark: Rechtsschreiber. Berlin: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/3749-rechtsschreiber_5022, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 5022 Rezension drucken