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Arno Baruzzi

Rechtsphilosophie der Gegenwart

Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2006; 183 S.; geb., 34,90 €; ISBN 3-534-19514-0
Den Leser erwartet kein systematischer Überblick über die zeitgenössischen rechtsphilosophischen Theorien sondern ein philosophischer Essay. Baruzzi plädiert für eine Abkehr von dem seiner Meinung nach alles beherrschenden Rechtspositivismus und eine Rückkehr zu naturrechtlichen Überlegungen. Recht sei in erster Linie Verwirklichung von Gerechtigkeit, weshalb er auch für den Ausbau sozialer Grundrechte votiert, die durch kapitalistische Logik und Egoismus bedroht würden. Aus diesem Grund fordert er eine Neudefinierung der Menschenrechte, die sich nicht in individueller Freiheit erschöpfen dürften, zumal dies schwerwiegende Paradoxien zur Folge habe, wie sie sich etwa in der amerikanischen Außenpolitik belegen lasse. Die Lösung sieht der Autor in der anthropologischen Besinnung auf die menschliche Sittlichkeit, womit er – weniger pathetisch formuliert – die Einschränkung der Vertragsfreiheit meint.
Frank Schale (FS)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, Technische Universität Chemnitz.
Rubrizierung: 5.44 Empfohlene Zitierweise: Frank Schale, Rezension zu: Arno Baruzzi: Rechtsphilosophie der Gegenwart Darmstadt: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/25576-rechtsphilosophie-der-gegenwart_29669, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 29669 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken