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Jürgen W. Falter / Hans-Gerd Jaschke / Jürgen R. Winkler (Hrsg.)

Rechtsextremismus. Ergebnisse und Perspektiven der Forschung

Opladen: Westdeutscher Verlag 1996 (Politische Vierteljahresschrift Sonderheft 27/1996); 531 S.; kart., 76,- DM; ISBN 3-531-12928-7
Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren eine solche Publikationsflut ausgelöst wie die Problematik des Rechtsextremismus. Wesentliche Ergebnisse und Perspektiven der aktuellen Forschung aus den verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen in einem Sammelband vorzustellen, ist das Verdienst der Herausgeber. Die 29 Beiträge spiegeln überzeugend die vorhandene Bandbreite der methodischen Ansätze und der Untersuchungsgegenstände in diesem Forschungszweig. Der sich durch ein hohes wissenschaftliches Niveau auszeichnende Band dürfte bald zu einem Standardwerk der deutschsprachigen Rechtsextremismusforschung werden. Inhalt: Jürgen R. Winkler / Hans-Gerd Jaschke / Jürgen W. Falter: Einleitung: Stand und Perspektiven der Forschung (9-21). I. Theorie und Modell: Jürgen R. Winkler: Baustein einer allgemeinen Theorie des Rechtsextremismus. Zur Stellung und Integration von Persönlichkeits- und Umweltfaktoren (25-48); Ursula Birsl: Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit: Reagieren Frauen anders? Zur theoretischen Verortung der Kategorie Geschlecht in der feministischen Rechtsextremismus-Forschung (49-65); Ulrich Druwe, unter Mitarbeit von Susanne Mantino: "Rechtsextremismus". Methodologische Bemerkungen zu einem politikwissenschaftlichen Begriff (66-80); Siegfried F. Franke: Ein ökonomisches Modell zur Erklärung der Wahlerfolge rechtsextremer Parteien (81-94). II. Jugend, Gewalt und Rechtsextremismus: Albert Scheer: Zum Stand der Debatte über Jugend und Rechtsextremismus (97-120); Ursula Hoffmann-Lange: Das rechte Einstellungspotential in der deutschen Jugend (121-137); Alex Demirovi / Gerd Paul: Rechte Tendenzen unter Studierenden an hessischen Hochschulen (138-151); Roland Eckert / Helmut Willems / Stefanie Würtz: Erklärungsmuster fremdenfeindlicher Gewalt im empirischen Test (152-167); Renate Möller / Wilhelm Heitmeyer: Rechtsextremistische Einstellungen und Gewalt in jugendkulturellen Szenen (168-190); Markus Birzer / Wolfgang Gessenharter: Jugendliche "rechtsextreme" Gewalttäter im Spiegel qualitativ-dialogischer Sozialforschung (191-203); Hans-Gerd Brosius / Frank Esser: Massenmedien und fremdenfeindliche Gewalt (204-218). III. Migration und Ethnisierung: Jürgen Fijalkowski: Transnationale Migration und Rechtsextremismus (221-231); Hans-Gerd Jaschke: Ethnisierungsprozesse in der Arbeitswelt und ihre politischen und sozialen Folgen (232-247); Manfred Küchler: Xenophobie im internationalen Vergleich (248-262). IV. Bewegungen, Wahlen und politische Einstellungen: Ruud Koopmans / Dieter Rucht: Rechtsextremismus als soziale Bewegung? (265-287); Markus Klein / Jürgen W. Falter: Die dritte Welle rechtsextremer Wahlerfolge in der Bundesrepublik Deutschland (288-312); Christopher T. Husbands: Die Anhängerschaft des Rechtsextremismus in Westeuropa. Eine Überprüfung der Wellenhypothese anhand von Umfragen-Zeitreihen in fünf Ländern (313-329); Werner Bergmann / Rainer Erb: Rechtsextremismus und Antisemitismus (330-343); Oscar W. Gabriel: Rechtsextreme Einstellungen in Europa: Struktur, Entwicklung und Verhaltensimplikationen (344-360). V. Organisierter Rechtsextremismus im internationalen Vergleich: Hans-Georg Betz: Radikaler Rechtspopulismus in Westeuropa (363-375); Uwe Backes: Ideologie und Programmatik rechtsextremer Parteien – Unterschiede und Gemeinsamkeiten (376-387); Nonna Mayer: Rechtsextremismus in Frankreich: Die Wähler der Front National (388-405); Wolfgang Merkel: Rechtsextremismus in Italien: Von der neofaschistischen Systemopposition zur postfaschistischen Regierungspartei: Der Aufstieg der Alleanza Nationale (406-422); Klaus von Beyme: Rechtsextremismus in Osteuropa (423-442); Michael Minkenberg: Die Neue Rechte in den USA. Kulturelle Dimensionen und politischer Prozeß (443-463). VI. Reaktionen der Gesellschaft: Peter Dudek: Zeitgeschichte als Erziehungsaufgabe. Die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit in der deutschen Pädagogik (467-484); Thomas A. Herz: Rechtsradikalismus und die "Basiserzählung". Wandlungen in der politischen Kultur Deutschlands (485-501); Antonia Grunenberg: Anti-Faschismus und politische Gegenwelten (502-513); Eckhard Jesse: Fließende Grenzen zum Rechtsextremismus? Zur Debatte über Brückenspektren, Grauzonen, Vernetzungen und Scharniere am rechten Rand – Mythos und Realität (514-529).
Michael Edinger (ME)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Sonderforschungsbereich 580, Universität Jena (www.uni-jena/svw/powi/sys/edinger.html).
Rubrizierung: 2.25 | 2.37 | 2.35 | 2.22 | 2.61 | 2.64 | 2.62 Empfohlene Zitierweise: Michael Edinger, Rezension zu: Jürgen W. Falter / Hans-Gerd Jaschke / Jürgen R. Winkler (Hrsg.): Rechtsextremismus. Opladen: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/2548-rechtsextremismus_3276, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 3276 Rezension drucken