Diss. Mannheim; Gutachter: M. Hofer, J. Zabeck. – „Die vorliegende Arbeit will auf empirischer Basis einen Beitrag zur Ursachenforschung über die Entstehung ‚rechtsextremer’ Orientierungen bei Jugendlichen leisten.“ (17) Bislang konkurrieren diesbezüglich sozialstrukturelle und erziehungswissenschaftliche Erklärungsansätze miteinander, wobei es beiden an empirisch gesättigten Erkenntnissen mangelt, insbesondere an im Längsschnitt erhobenen Daten. Oepkes innovativer Forschungsansatz integriert Makrofaktoren der Sozialisation, wie den sozialen Wandel, mit Mikrofaktoren, wie Familie, Peer-Group und Schule, wovon sie sich ein erklärungskräftigeres Modell verspricht. Diesen Ansatz wendet sie auf eine Stichprobe von Mannheimer und Leipziger Jugendlichen an, zu denen Daten im Zeitraum von 1992 bis 1998 erhoben wurden, die die Autorin quantitativ analysiert. Bevor sie aber in einem umfangreichen Kapitel die Daten hinsichtlich der verschiedenen Sozialisationsinstanzen detailliert untersucht, arbeitet sie in einem ebenfalls umfangreichen theoretischen Kapitel den Forschungsstand zu den Themen Rechtsextremismus, politische Sozialisation sowie Jugend in Ost- und Westdeutschland kenntnisreich auf. Als wesentliches Ergebnis der überzeugenden Studie ist die größere Relevanz der familiären und schulischen Einflüsse im Vergleich zum Einfluss des sozialen Wandels zu konzedieren. Interessant ist überdies die abschließende Diskussion der Ergebnisse mit Blick auf Konsequenzen für die pädagogische Praxis.