Rechtsextremismus in der Bundesrepublik
Der Autor, Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz, ist durch etliche Publikationen zum Thema Rechtsextremismus ausgewiesen. In der vorliegenden Studie, die dem Reihenkonzept des Verlages entsprechend als eine knappe Überblicksinformation angelegt ist, resümiert Pfahl-Traughber den Stand des Wissens über Aktivitäten im rechten Spektrum der Bundesrepublik. Von zwei eher generell gehaltenen Abschnitten abgesehen - einerseits den Begriff des Rechtsextremismus (11 ff.), andererseits sozialwissenschaftliche Erklärungsansätze betreffend (97 ff.) - bemüht sich der Autor um anschauliche und zumeist aktuelle Darstellungen unterschiedlicher Facetten des Phänomens (Parteien, "Neue Rechte", Neonazi-Szene, Gewaltbereitschaft, rechtes Potential). Eine eigene, thesenhafte Einschätzung des Gefahrenpotentials unterstreicht - abseits jeder Dramatisierung - die Notwendigkeit einer differenzierten, den spezifisch fragmentierten Charakter der deutschen Rechten berücksichtigenden Auseinandersetzung. Gemessen an den Zielsetzungen ist das Buch eine gelungene, weil informativ und verständlich formulierte Einführung, zumal für eine breite Leserschaft ohne primär akademische Ambitionen.
Inhaltsübersicht: I. Rechtsextremismus - was ist das überhaupt? Definition und Ebenen; II. Politik: Die Entwicklung des rechtsextremistischen Parteienlagers; III. Kultur: Intellektuelle, Publikationsorgane, Themenfelder und Verlage; IV. Aktion: Die Entwicklung der Neonazi-Szene; V. Militanz: Gewaltbereitschaft und Gewalttaten; VI. Einstellung und Wahlverhalten: Der soziologische Rechtsextremismus; VII. Wie kommt es zum Rechtsextremismus? Wissenschaftliche Erklärungsansätze; VIII. Abschließende Einschätzung des rechtsextremistischen Gefahrenpotentials.