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Axel Echelmeyer

Rechtsextreme Publizistik. Zur Soziologie eines politischen Phänomens

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 1999 (Europäische Hochschulschriften: Reihe XL, Kommunikationswissenschaft und Publizistik 70); XII, 278 S.; brosch., 89,- DM; ISBN 3-631-34503-8
Diss. phil. Münster. - Der Autor verfolgt die sehr ambitionierte Zielsetzung, eine kommunikationswissenschaftliche Analyse rechtsextremer Publizistik zugleich in politikwissenschaftliche und soziologische Perspektiven einzubinden. Der politikwissenschaftliche Bezug dient vor allem - im Anschluß an Popper - zur Herausarbeitung der "offenen Gesellschaft" als (ideologischer) Kontrastfolie zum Konservatismus und zum Rechtsextremismus (9 ff.). Die Verknüpfung von handlungs- und systemtheoretischen Kategorien soll die Formen bestimmen, in denen rechtsextremistische Publikationen über das Teilsystem Öffentlichkeit auf das "Gesamtsystem" einwirken (93 ff.). Im abschließenden Kapitel wird dann die rechtsextremistische Publizistik als "Herrschaftskommunikation" entwickelt (203 ff.), die durch das "Bestreben einer Rückkehr zu einer stammesherrschaftlichen Gesellschaftsordnung" charakterisiert ist (235) und sich in vier Ideologievarianten auffächert ("alter" Rechtsextremismus; Neonationalismus; neuheidnisch motivierter Herrschaftsentwurf; "neurechtes" Ideologiemodell). Als empirische Basis dient eine Untersuchung einschlägiger Erzeugnisse in der Bundesrepublik im Zeitraum 1980 - 1990; in einem ausführlichen Mikrofiche-Anhang sind die analysierten Publikationen jeweils nach organisatorischer Zugehörigkeit und kommunikativen Aktionsformen dokumentiert. Inhaltsübersicht: A. Konservatismus und Rechtsextremismus - Paradigmen des politischen Code; B. Konservatismus: B.1 Natur und Konvention; B.2 Zwischen geschlossener und offener Gesellschaft. C. Konservatismus und Rechtsextremismus - Der Übergang; D. Rechtsextremismus: D.1 Platons stammesherrschaftliche Gesellschaftsordnung; D.2 Der deutsche Rechtsextremismus. Exkurs: Rechtsextremismus und Kapitalismus. E. Phänomenologie: E.1 Die freiheitliche demokratische Grundordnung (FDGO); E.2 Vorbemerkungen zur Typologie rechtsextremistischer Presseerzeugnisse; E.3 Abwandlungen des rechtsextremistischen Diskurses. F. Rechtsextremismus und Publizität: F.1 Handlungstheoretische Überlegungen; F.2 Systemtheoretische Überlegungen. Exkurs: Eine biologistische Sichtweise von 'Kognition': F.2.2 Die Autopoiese sozialer Systeme; F.2.3 Selbstreferentialität und Kommunikation; F.2.4 Rechtsextreme Publizistik im Kontext der systemtheoretischen Perspektive. F.3 Herrschaftskommunikation. G. Publizistische Kategorien und empirische Befunde: G.1 Erläuterungen zum Verzeichnis der Publikationen; G.2 Erläuterungen zum Verzeichnis der Organisationen/Verlage; G.3 Erläuterungen zum Verzeichnis der Autoren und relevanten Personen. H. Herrschaftskommunikation als publizistische Aktion: H.1 Ideologie und Handlung: H.1.1 Das Handlungssystem 'Rechtsextremismus': H.1.1.1 Kommunikationsrollen; H.1.1.2 Kommunikationsinstitutionen; H.1.1.3 Kommunikationsanlaß und Kommunikationsmuster: H.1.1.3.1 Der 'alte' Rechtsextremismus; H.1.1.3.2 Neonationalsozialismus; H.1.1.3.3 Esoterischer Ideologieentwurf; H.1.1.3.4 Die 'Neue Rechte'.
Thomas Mirbach (Mir)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.25 | 2.22 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Axel Echelmeyer: Rechtsextreme Publizistik. Frankfurt a. M. u. a.: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/11126-rechtsextreme-publizistik_13152, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 13152 Rezension drucken