Frauen sind in der Wählerschaft rechtsextremer Parteien deutlich geringer vertreten als Männer - das sollte nicht zu der Deutung verleiten, sie wiesen gegenüber dem von diesen Gruppierungen mobilisierten Überzeugungen eine größere Resistenz auf. Neue Forschungen, die die Geschlechterperspektive systematisch berücksichtigen, zeigen vielmehr, dass zwar im Wahlverhalten, nicht jedoch auf der Ebene des rechtsextremistischen Einstellungspotenzials auffällige Unterschiede zwischen Männern und Frauen bestehen. "Frauen wählen anders - aber warum?" (18) - das ist die Frage, der die Autorinnen in einem länderübergreifenden Parteienvergleich nachgehen, der ausdrücklich Erklärungsansätze der Wahl- und Extremismusforschung in eine geschlechterdifferenzierende Perspektive einordnet. Die einheitlich strukturierten und von einem gemeinsamen Hypothesenset ausgehenden Parteistudien beziehen sich auf fünf Länder: Österreich, Italien, Frankreich, Tschechische und Slowakische Republik. Die beiden Herausgeberinnen resümieren die Länderberichte zunächst bezogen auf die leitenden Fragestellungen und skizzieren abschließend vor diesem Hintergrund Gegenstrategien zum Rechtsextremismus. Inhalt: Helga Amesberger / Brigitte Halbmayr (Mitarbeit: Karin Bischof): Rechtsextremismus - Begriffsdiskussion, Erklärungsmodelle und Parteienspektrum (27-60); Nonna Mayer / Marietta Sineau: France: The Front National (61-112); Sandra Riccio: Italien: Die Alleanza Nazionale (113-159); Ol'ga Gyárfašová: Slovakia: The Slovak National Party (161-210); Hana Havelková: Tschechien: Die Republikanische Partei der Tschechoslowakei (211-250); Helga Amesberger / Brigitte Halbmayr (Mitarbeit: Claudia Lohinger); mit einem Beitrag von Günther Ogris (SORA): Österreich: Die Freiheitliche Partei Österreichs (251-405); Helga Amesberger / Brigitte Halbmayr: Die Parteien im Vergleich (407-421); Helga Amesberger / Brigitte Halbmayr: Konsequenzen für die (Frauen)Politik - Gegenstrategien zum Rechtsextremismus (423-431).