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Uwe Backes (Hrsg.)

Rechtsextreme Ideologien in Geschichte und Gegenwart

Köln/Weimar/Wien: Böhlau Verlag 2003 (Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung 23); 395 S.; geb., 39,90 €; ISBN 3-412-03703-6
Der Band basiert auf einer vom genannten Institut organisierten Tagung vom Juni 2002 in Dresden. Schwerpunkt sind die in der Literatur häufig zu kurz kommenden ideologiegeschichtlichen Dimensionen des Rechtsextremismus, die hier vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zu den aktuellen Phänomenen in all ihrer Heterogenität, den dominierenden Entwicklungslinien und auch Diskontinuitäten luzide bearbeitet werden. Die „Kreuzungen" von „rechten" und „linken" Elementen finden dabei ebenso Berücksichtigung wie die zurzeit wieder diskutierten Schnittstellen von Politik und Religion, Totalitarismus und Demokratie. Durch die Beteiligung von ausländischen Politikwissenschaftlern und Zeithistorikern eröffnet sich zudem der notwendige Blick über Deutschland hinaus, der den Rechtsextremismus komparatistisch als europäisches Problem erschließt. Personenregister und ein für Sammelwerke eher seltenes, über 40 Seiten umfassendes Gesamtverzeichnis der in den Beiträgen bearbeiteten Literatur runden den Band ab. Aus dem Inhalt: Uwe Backes: „Rechtsextremismus" - Konzeptionen und Kontroversen (15-52) Stefan Breuer: Neuer Nationalismus in Deutschland (53-72) Andreas Wirsching: „Gewalt gegen Gewalt"? - Zur ideologischen Verschränkung von Rechts- und Linksextremismus nach dem Ersten Weltkrieg 73-92 Roger Eatwell: Zur Natur des „generischen Faschismus" - Das „faschistische Minimum" und die „faschistische Matrix" (93-122) Bernard Bruneteau: Antiliberalismus und totalitäre Versuchung - Am Beispiel von fünf Intellektuellen des „Parti populaire français" in den 1930er Jahren (123-137) Frank-Lothar Kroll: Endzeit, Apokalypse, Neuer Mensch - Utopische Potentiale im Nationalsozialismus und Bolschewismus (139-157) Norbert Kapferer: Der „Totale Krieg" gegen den „jüdischen Bolschewismus" - Weltanschauliche und propagandistische Einlassungen der NS-Elite und deren Interpretation durch Carl Schmitt (159-192) Armin Pfahl-Traughber: Freimaurer und Juden, Kapitalisten und Kommunisten als Feindbilder rechtsextremistischer Verschwörungsideologien vom Kaiserreich bis zur Gegenwart (193-234) Jean-Yves Camus: Strömungen der europäischen Rechten - Populisten, Integristen, Nationalrevolutionäre, Neue Rechte (235-260) Eckhard Jesse: Von der Linken lernen? - Vier rechtsextremistische Intellektuelle im Vergleich (261-288) Rainer Erb: Ideologische Anleihen, Geschichtsbilder und Symbole rechtsextremer Jugendgruppen - „Neonazis" und „Skinheads" (289-304) Mischa Gabowitsch: Der russische „Nationalpatriotismus" der Gegenwart und sein Verhältnis zum Kommunismus (311-338)
Robert Chr. van Ooyen (RVO)
Dr., ORR, Hochschullehrer für Staats- und Gesellschaftswissenschaften, Fachhochschule des Bundes Lübeck; Lehrbeauftragter am OSI der FU Berlin sowie am Masterstudiengang "Politik und Verfassung" der TU Dresden.
Rubrizierung: 2.25 | 5.43 | 2.312 | 2.37 | 2.61 | 2.62 Empfohlene Zitierweise: Robert Chr. van Ooyen, Rezension zu: Uwe Backes (Hrsg.): Rechtsextreme Ideologien in Geschichte und Gegenwart Köln/Weimar/Wien: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/19790-rechtsextreme-ideologien-in-geschichte-und-gegenwart_23032, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 23032 Rezension drucken