„Gegenstand der [...] Arbeit sind die Anstrengungen der ‚Neuen Rechten‘ die gesellschaftliche Relevanz und die ästhetisierte öffentliche Wahrnehmung der Chiffre 1968 für ihre politische Zielsetzung zu instrumentalisieren.“ (15) – so das erklärte Ziel Heimlichs. Um dieses zu erreichen, definiert der Autor zunächst die „Neue Rechte“ als eine „heterogene intellektuelle Strömung des deutschen [sic!] Rechtsextremismus“ (25) und als „rechtsextreme Strömung innerhalb des Konservatismus“ (sic!) (22), um anschließend Internetquellen auf ihren instrumentalisierenden Gehalt hin zu analysieren. Für den empirischen Nachweis verwendet Heimlich ein Buch („Bye, bye '68…“), ein Pamphlet des Deutschen Kollegs sowie Texte dreier Autoren der 68er-Bewegung (Horst Mahler, Günter Maschke, Bernd Rabehl). Das Untersuchungsergebnis ist die Feststellung, dass sowohl Widersprüche der linken 68er als auch geschichtsrevisionistische Argumente gezielt von Neurechten benutzt werden, um sie für deren Gedankengut fruchtbar zu machen. Bei vielen Vertretern dieser Strömung – so muss der Autor selbst eingestehen – „überwiegt dagegen die traditionelle Ablehnung gegenüber der 68er-Bewegung“ (117). Die aufgeworfene Fragestellung wird von Heimlich damit nicht beantwortet. Darüber hinaus verwendet der Autor bei der Definition des Untersuchungsgegenstandes (z. B. Fußnote 36, 37), Zitaten von Rudi Dutschke (Fußnote 341, 343, 345, 347, 348) und Zeitzeugenreaktionen der 68er (Fußnote 364, 367) Sekundärliteratur, statt Begriffsbestimmungen und Einschätzungen den Primärquellen zu entnehmen. Auch die uneinheitliche Zitation, orthografische Fehler und eine sich in der Sprache niederschlagende Voreingenommenheit des Autors („geschmacklose Geschichtsklitterung“, 12) lassen den Inhalt des Buches leider hinter die durch den Titel geweckten Erwartungen zurückfallen.