Susan Arndt zeigt anhand von Forschungsergebnissen, Alltagssituationen, literarischen, politischen und juristischen Texten sowie sprachlichen Beispielen, „dass die Reproduktion rassistischer Annahmen, Worte, Handlungen, Strategien, in welcher Absicht auch immer, nicht zu rechtfertigen“ (11), aber sehr wohl allgegenwärtig ist. Daher stellt sie über ein Frage‑Antwort‑Schema wichtige Informationen rund um das Thema Rassismus auf verständliche Weise zusammen. Sie richtet ihr Buch vorrangig an all jene, die einen ersten Überblick über das sehr komplexe Thema erhalten wollen. Die Reihenfolge der Fragen und Antworten ist von der Autorin so gewählt, dass diese inhaltlich aufeinander aufbauen, aber auch einzeln gelesen werden können. So beantwortet Arndt beispielsweise die offenkundig wichtigen Fragen wie „Was ist Rassismus?“ oder „Gibt es Gene, die Menschen nach ‚Rassen‘ unterscheidbar machen?“, aber thematisiert auch all jene Dinge, die erst auf den zweiten Blick mit dem Thema zu tun haben: So zeigt Arndt anhand der populären Geschichten über Tarzan und Robinson Crusoe einen gängigen Topos auf, der „zugereiste Weiße den Ortsansässigen die Natur erklären und sie vor deren Gefahren beschützen lässt. In logischer Konsequenz hieß das auch, dass nichteuropäische Gesellschaften von den ‚zivilisierten Kulturen‘ kontrolliert und beherrscht werden müssten.“ (80) Aufgrund dieser und vieler anderer im Buch präsentierter Exempel dürfe Rassismus nicht als Einstellung einiger weniger, sondern müsse als globale „Ideengeschichte“ (151) begriffen werden, die aktiv von Menschen gemacht worden sei und auch von ihnen beendet werden müsse. Arndt präsentiert insgesamt nicht nur einen informativen Überblick über die „harten Fakten“ zum Thema Rassismus, sondern sensibilisiert auch für dessen sprachliche und kategoriale Durchdringung des vermeintlich nicht‑rassistischen Alltags.