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Karin Scherschel

Rassismus als flexible symbolische Ressource. Eine Studie über rassistische Argumentationsfiguren

Bielefeld: transcript Verlag 2006 (Kultur und soziale Praxis); 251 S.; kart., 25,80 €; ISBN 3-89942-290-2
Diss. Bielefeld. – Die These der Autorin, der Rassismus sei eine flexible symbolische Ressource, ist nicht kontrovers; der Grad der Flexibilität sehr wohl: Scherschels Rassismusbegriff orientiert sich an der kulturalistischen, und damit sehr weit gefassten Analyse der Neuen Rechten. Ihre These will sie auf methodisch abgesichertem Weg empirisch untersuchen. Nachdem sozialpsychologische Ansätze zurückgewiesen wurden, gewinnt die Autorin mit Miles, Hall und Balibar einen ideologie- und diskurstheoretischen Zugang. Mit Bourdieus Theorie sozialer Ungleichheit schafft sie dann eine Verknüpfung von Mikro- und Makroebene. So kann sie an die Auswertung der Diskussionen von acht Gruppen gehen, die sozial zweigeteilt werden (Akademiker und Arbeiter). Im Ergebnis präsentiert sie fünf rassistische Argumentationsfiguren, die für speziellere, auf die Politik gerichtete Untersuchungen von Interesse sein können. Bei den rassistischen Befunden muss man Vorsicht walten lassen, denn von der Ausgrenzung von beispielsweise Türken kann man nicht auf die generell negative Belegung des ethnisch Anderen schließen (so aber auf S. 227). Insgesamt findet die Autorin ihr Anliegen erfüllt, den Rassismus in der „Mitte der Gesellschaft“ aufzuzeigen.
Guido Koch (GK)
Dr., Politikwissenschaftler, Qualitätsmanagment, GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften.
Rubrizierung: 2.23 | 5.42 Empfohlene Zitierweise: Guido Koch, Rezension zu: Karin Scherschel: Rassismus als flexible symbolische Ressource. Bielefeld: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/23475-rassismus-als-flexible-symbolische-ressource_26950, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 26950 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken