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Hanspeter Mattes

Qaddafi und die islamistische Opposition in Libyen. Zum Verlauf eines Konflikts

Hamburg: Deutsches Orient-Institut 1995 (Mitteilungen 51); 147 S.; 36,- DM; ISBN 3-89173-039-X
Die knappe Studie erörtert den krassen Gegensatz zwischen dem antiislamischen Diskurs des Revolutionsführers Qaddafi mit harten Repressionen gegenüber islamistischen Aktivitäten und gleichzeitiger Teilislamisierung des Strafrechts. Im Zentrum steht der Versuch, eine kohärente Erklärung für diese scheinbar widersprüchliche Religionspolitik zu finden. Als Ergebnis verweist der Autor auf einen bis zur Septemberrevolution 1969 zurückreichenden Interessenkonflikt zwischen Qaddafi und den Islamisten. Dem "unverkennbaren Streben der Revolutionsführung nach einem islamistisch legitimierten, aber säkularen Staat, dessen Modernisierung und Transformation nicht durch religiöse Vorschriften eingeengt werden soll," stehen Kräfte entgegen, die eine "weitgehend unreflektierte Übernahme orthodoxer Rechtsauffassungen" (78) fordern. In Anbetracht der schwierigen Informationslage zur aktuellen Situation in Libyen bieten der umfassende Anmerkungsapparat und ein Dokumentenanhang wertvolle Ansatzpunkte für weiterführende Studien. Inhaltsübersicht: I. Die Islampolitik Qaddafis und ihre Auswirkungen; II. Die Konfrontation mit den Islamisten; III. Die staatliche Reaktion auf die islamische Herausforderung; IV. Qaddafi und die nordafrikanischen Islamisten; V. Anhang.
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.67 | 2.23 | 2.25 | 2.22 Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Hanspeter Mattes: Qaddafi und die islamistische Opposition in Libyen. Hamburg: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/1299-qaddafi-und-die-islamistische-opposition-in-libyen_1445, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 1445 Rezension drucken