Public Choice und moderne Demokratietheorie
Politikwiss. Diss. Potsdam; Gutachter: H. Kleger. - Die Arbeit verfolgt das Ziel, einen Überblick über die Entstehung und Methodologie des Public-choice-Ansatzes zu geben sowie seine Möglichkeiten und Grenzen in der Politikwissenschaft auszuloten. Mit der ökonomischen Theorie der Demokratie von Downs als Ausgangspunkt werden die Entwicklung und die aktuelle Leistungsfähigkeit der ökonomischen Demokratietheorie erläutert, wobei auch sehr breit auf Kritik und Weiterentwicklungen eingegangen wird. In der Beurteilung der Public-choice-Theorie zieht sich Heinemann auf eine Mittelposition zurück. Durchaus überzeugt von der Fruchtbarkeit des ökonomischen Ansatzes kritisiert er dennoch die zunehmende Spezialisierung und Formalisierung der Modellbildung. Da das ökonomische Instrumentarium für bestimmte Bereiche der Politik, wie etwa die politische Kultur, nicht geeignet ist, sieht er den Hauptvorteil in der heuristischen Funktion, mit der sich "bestimmte 'Lücken im Denken' relativ leicht schließen lassen" (215). Insgesamt ist mit dieser Arbeit ein guter Überblick über den Stand der Public-choice-Theorie gelungen, sie leidet aber etwas unter der unübersichtlichen Gliederung und dem umständlichen Stil.