Wirtschaftswiss. Diss. Frankfurt a. M.; Gutachter: N. Andel, E. Feess. - Entwicklungsländer stehen Bemühungen zur Minderung von Treibhausgasen häufig skeptisch gegenüber, weil sie u. a. befürchten, dadurch in ihren nationalen Entwicklungszielen beschränkt zu werden. Mithilfe des so genannten „Clean Development Mechanism“ (CDM) des Kyoto-Protokolls soll es Entwicklungsländern erleichtert werden, entsprechende Regelungen zu akzeptieren. Der Verfasser untersucht die Implementierungsschritte, die dabei aufgetretenen Probleme sowie die Ergebnisse und die Wirksamkeit von CDM-Projekten in Costa Rica. Das Land wurde ausgewählt, weil es auf diesem Gebiet als Vorreiter gelten kann. Dabei beschränkt sich Vöhringer auf Projekte in den beiden Sektoren Elektrizitäts- und Forstwirtschaft, die jedoch zusammen fast alle entsprechenden Aktivitäten des Landes abdecken. Problematisch an CDM seien u. a. die hohen Transaktionskosten, die so genannten Zusätzlichkeitsanforderungen (d. h. Verringerungen von Emissionen über das sowieso eingetretene Maß hinaus) sowie der Ausschluss bestimmter Projekttypen, so ein Ergebnis der Studie. Zusätzliche Effekte hinsichtlich der Beschäftigung oder des Technologie-Transfers seien von Projekten nicht zu erwarten. Dennoch könne CDM innerhalb dieser Grenzen durchaus zur Finanzierung von Projekten beitragen, die anderweitig nur schwer finanzierbar wären. Die qualitativ angelegte Fallstudie basiert neben der üblichen Literaturauswertung auf den Ergebnissen eines dreimonatigen Forschungsaufenthaltes des Autors vor Ort.