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Gerhard Wagner

Projekt Europa. Die Konstruktion europäischer Identität zwischen Nationalismus und Weltgesellschaft

Berlin/Wien: Philo 2005 (Kulturwissenschaftliche Studien 11); 150 S.; kart., 18,- €; ISBN 3-86572-509-0
Der Autor vertritt die These, jede Konstruktion europäischer Identität müsse sich „im Spannungsfeld von Nationalismus und Weltgesellschaft“ (13) vollziehen. Dabei widmet er sich zunächst den Extrempositionen: Polen als „der Christus der Nationen“ (29) und Großbritannien als „das Schiff im freien Meer“ (71). In Anlehnung an Vicos Konzept einer „poetischen Logik“ sollen exemplarisch die Konstruktionslogik und deren Materialien kollektiver Identitätsbildungen aufgezeigt werden. Die mitunter geschichtsmetaphysisch anmutenden Interpretationen der punktuellen Betrachtungen herausgehobener kultureller Prägungen - im Falle Polens am Beispiel des christlichen Nationaldichters A. Mickiewicz, für Großbritannien die Seefahrt als Sinnbild der Globalisierung des „bürgerlichen Besitzindividualismus“ (68) – ist nicht immer nachvollziehbar. Als Gegenentwurf widmet sich Wagner abschließend der auf einer „Tradition von Erfindung“ (93) beruhenden Konstruktion europäischer Identitätsbilder am Beispiel der Europamuseen und des Kulturtourismus.
Andreas Eis (AE)
Jun.-Prof. Dr., Didaktik des politischen Unterrichts und der politischen Bildung, Institut für Sozialwissenschaften Oldenburg, Fakultät I.
Rubrizierung: 3.1 | 3.7 | 2.61 | 2.62 Empfohlene Zitierweise: Andreas Eis, Rezension zu: Gerhard Wagner: Projekt Europa. Berlin/Wien: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22230-projekt-europa_25353, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 25353 Rezension drucken