Probleme und Perspektiven von Sanktionen als politisches Instrument der Vereinten Nationen
Innerhalb des Spektrums zwischen Mitteln der friedlichen Streitbeilegung nach Kapitel VI der UN-Charta einerseits und den militärischen Zwangsmaßnahmen nach Artikel 42 andererseits besitzen Sanktionen in der Charta große Bedeutung. Durch Mängel bei ihrer praktischen Umsetzung und unbeabsichtigte Nebeneffekte geriet die Sanktionspraxis der Vereinten Nationen in den letzten Jahren jedoch verstärkt in die Kritik. Der Irak ist ein häufig genanntes Beispiel für das Versagen dieses Instrumentes mit zum Teil gravierenden humanitären Auswirkungen. Werthes nimmt die Kritik zum Anlass, sowohl das Instrument der Sanktion einer rechtlichen und politikwissenschaftlichen Analyse zu unterziehen als auch die Sanktionspraxis der UNO in den Neunzigerjahren zu betrachten. Er zeigt unter anderem am Beispiel des Iraks, von welchen Faktoren die Wirksamkeit der Sanktionen abhängt und wie unbeabsichtigte Nebenwirkungen hervorgerufen werden. Die hier gezogenen Schlussfolgerungen leiten dann zur Vorstellung des Konzeptes der „smart sanctions" über. Darüber hinaus zeigt Werthes Möglichkeiten zu einer flexibleren und erfolgreicheren Sanktionspolitik auf.