Der globale Klimawandel ist in vollem Gang. Hat sich die Temperatur der Erde im 20. Jahrhundert um 0,8 Grad Celsius erhöht, so rechnet das Intergovernmental Panel on Climate Change für das 21. Jahrhundert je nach Szenario mit einer Zunahme der globalen Durchschnittstemperatur um 0,9 bis 3,5 Grad. Für das westafrikanische Ghana sind damit schwerwiegende geoökologische Folgen zu erwarten: v. a. Bodendegradation durch Erosion und Versteppung, Versalzung des Süßwassers, Überflutungen. Migration (Umweltflucht) und Wasserkonflikte mit den Nachbarländern (Togo, Burkina Faso) werden zu Dauerrisiken; wirtschaftliche Nettoverluste sind absehbar. Insbesondere für die Länder mit niedrigem Entwicklungsstand besteht deshalb ein beträchtlicher Handlungsdruck. Ghana hat schon 1991 – ein Jahr vor dem Erdgipfel von Rio de Janeiro – umweltpolitisch reagiert. Der „Ghana Environmental Action Plan” sieht u. a. vor: Umweltverträglichkeitsprüfungen, Anreize zur Nutzung umweltfreundlicher Technologien und Produktionsweisen oder die Einführung von Monitoringprogrammen. Dem stehen jedoch signifikante Defizite in der Umsetzung gegenüber. Die Ursachen liegen in binnenwirtschaftlichen, institutionellen und soziokulturellen Faktoren, aber auch in der Ineffizienz vieler internationaler Entwicklungshilfemaßnahmen.