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Volker Gerhardt / Clemens Kauffmann / Hans-Christof Kraus / Reinhard Mehring / Peter Nitschke / Henning Ottmann / Martyn P. Thompson / Barbara Zehnpfennig (Hrsg.)

Politisches Denken. Jahrbuch 2014

Berlin: Duncker & Humblot 2014; 283 S.; 79,90 €; ISBN 978-3-428-14542-3
Die 1989 gegründete Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens (DGEPD) versteht sich als eine Plattform, die durch internationale Kooperation und Kontakt mit der handelnden Politik eine breite, interdisziplinär ausgelegte Befassung mit Politik ermöglichen und fördern möchte. Das Jahrbuch 2014 erinnert mit einem Teil der Beiträge an die Anfänge der DGEPD. Dazu gehört einleitend ein kurzer Abriss der unter anderem von Gerhardt, Höffe, Ottmann, Thompson und Vollrath betriebenen Gründung und ihrer – nach Überwindung anfänglicher Schwierigkeiten – gelungenen Etablierung als wissenschaftliche Vereinigung. Schwerpunkt dieses Abschnittes bildet Gerhardts Abschiedsvorlesung 2014 an der Humboldt‑Universität zu Berlin, in der er – an Kant anschließend – das Programm einer epistemische und ethische Perspektiven verknüpfenden Theorie der Humanität entwirft. In einem zweiten Block werden ausgewählte methodologische beziehungsweise konzeptionelle Fragen politischer Theorie – in gezielt fächerübergreifender Sicht – diskutiert: die Rolle hermeneutischer Ansätze in der Geschichte politischer Ideen (Nitschke); die problematische Stellung der Wirtschaftsgeschichte als Teildisziplin von Ökonomie und Geschichte (Plumpe); konzeptionelle Prämissen von Rechtsgeschichte, Rechtswissenschaft und Rechtspolitik (Rückert); Vorbehalte politischer Theorien gegenüber narrativen Ansätzen (Sommer). Drittens schließlich enthält der Band eine Reihe von Aufsätzen, die sich – ohne einer übergreifenden Themenstellung zugeordnet werden zu können – mit unterschiedlichen Aspekten politischen Denkens befassen. Dabei handelt es sich teils um eher ideengeschichtliche Beiträge – Kants Traktat „Zum ewigen Frieden“ (Becker), antike Freiheitsentwürfe (Demandt), liberale und konservative Positionen zwischen Spätaufklärung und Romantik (Kraus) – und teils um systematische Abhandlungen, so eine kritische Auseinandersetzung mit der Debatte über die „neuen Kriege“ (Kleinschmidt) und in Gestalt verfassungstheoretischer Überlegungen mit Blick auf eine Europäische Union als Konföderation mit begrenzter Supranationalität (Weber).
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Rubrizierung: 5.15.25.315.332.3115.425.44 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Volker Gerhardt / Clemens Kauffmann / Hans-Christof Kraus / Reinhard Mehring / Peter Nitschke / Henning Ottmann / Martyn P. Thompson / Barbara Zehnpfennig (Hrsg.): Politisches Denken. Jahrbuch 2014 Berlin: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/39340-politisches-denken-jahrbuch-2014_47368, veröffentlicht am 04.02.2016. Buch-Nr.: 47368 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken