Einleitend gibt Schweer einen kurzen Überblick über die wissenschaftliche Annäherung an das Phänomen "politisches Vertrauen", wie sie in empirischen Studien aus dem anglo-amerikanischen Raum und einigen deutschen Repräsentativbefragungen vorwiegend aus den 90er-Jahren vorzufinden ist. Angesichts der Defizite der bisherigen Forschung, ihrer uneinheitlichen Ergebnisse und variierenden Begrifflichkeit, plädiert der Herausgeber für eine politische Vertrauensforschung, bei der "verstärkt die subjektive Perspektive der [...] potentiellen Wähler [...] in den Mittelpunkt der Analyse gestellt [wird]" (22). Die folgenden Analysen zur Qualität der durch die im Bundestag vertretenen Parteien dargebotenen Begründungen ihrer Entscheidungen sowie zum Vertrauen der Bürger in deutsche Politiker leisten eine knappe, vorsichtig optimistische Bestandsaufnahme der Situation in der Bundesrepublik. Im Folgenden schildern Ole von Beust, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Cornelia Pieper, Rudolf Scharping, Waltraud Schoppe, Rita Süßmuth und Christian Wulff ihre persönliche Sichtweise und skizzieren konkrete Vorschläge. Aus dem Inhalt: I. Die Wissenschaftliche Perspektive: Martin K. W. Schweer: Politisches Vertrauen: Theoretische Ansätze und empirische Befunde (9-26); Christoph Kuhlmann: Die Begründung von Politik als Beitrag zur Vertrauensbildung? (27-49); Erwin K. Scheuch / Ute Scheuch: Eine Bestandsaufnahme zur Vertrauenskrise in Deutschland (51-65). II. Die Sicht der Politiker.