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Renate Martinsen (Hrsg.)

Politik und Biotechnologie. Die Zumutung der Zukunft

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 1997; 358 S.; brosch., 78,- DM; ISBN 3-7890-4665-5
Die Beiträge des Bandes untersuchen einerseits die politische Steuerbarkeit der biotechnologischen Entwicklung und andererseits den durch die Biotechnik induzierten politischen Wandel. Zentrale Fragen sind die Gestaltungsspielräume des Staates bei der Entwicklung neuer Biotechnologien und dessen Möglichkeiten, seine "Entscheidungs(findungs)basis" (11) sozietal zu erweitern. Inhalt: Perspektiven der Politikwissenschaftlichen Analyse: Renate Martinsen: Einleitung: Politik und Biotechnologie. Zukunft als Bezugspunkt von Entscheidungen unter Ungewißheit (9-12); Daniel Barben: Ungleichzeitigkeiten und Unregelmäßigkeiten zwischen wissenschaftlich-technischer, diskursiver und institutioneller Entwicklung der Biotechnologie. Beobachtungen zum Stand der Biotechnologie und Rückschlüsse für ihre sozial- und politikwissenschaftliche Erforschung (13-36); Thomas Saretzki: Technisierung der Natur - Transformation der Politik? Perspektiven der politikwissenschaftlichen Analyse zum Verhältnis von Biotechnologie und Politik (37-60). Institutionelle Interessenvertretung: Hugo Reister: Gewerkschaften und Biotechnologie. Wirkungen der Enquete-Kommission "Gentechnologie" auf die Politikfähigkeit des Deutschen Gewerkschaftsbundes (61-80); Karsten Ronit: Wirtschaftsverbände in den Bioindustrien. Stabilität und Dynamik deutscher und europäischer Interessenvermittlung (81-97); Richard Lehne: Marktregimes, Interessenvertretung und Biotechnologie in den Vereinigten Staaten (99-116). Biotechnologiepolitik in der Europäischen Union: Elisabeth Bongert: Towards a "European Bio-Society"? Zur Europäisierung der neuen Biotechnologie (117-134); Gabi Abels: Politische Verhandlungsprozesse über Humangenom-Forschung in der Europäischen Gemeinschaft. Zur konditionalen Gestaltungsmacht des Europäischen Parlaments (135-152); Nils Bandelow: Ausweitung politischer Strategien im Mehrebenensystem. Schutz vor Risiken der Gentechnologie als Aushandlungsmaterie zwischen Bundesländern, Bund und EU (153-168). Folgen: Technikfolgenabschätzung, Evaluation und Steuerung: Stephan Albrecht: TA zur Biotechnik. So what? (169-187); Doris Holland / Thomas Reiß: Evaluation von biotechnologischen Fördermaßnahmen - am Beispiel des Programms "Förderung der Biotechnologie in der Wirtschaft" (189-208); Renate Martinsen: Sozialverträglichkeit als Leitbild der Gentechnikgestaltung? Grenzen des Konzepts am Beispiel der Sozialverträglichkeitsregelung des österreichischen Gentechnikgesetzes (209-233). Risikopotential und Gesellschaftliche Konflikte: Dagmar Hoffmann: Barrieren für eine Anti-Gen-Bewegung. Entwicklung und Struktur des kollektiven Widerstandes gegen Forschungs- und Anwendungsbereiche der Gentechnologie in der Bundesrepublik Deutschland (235-255); Maria Behrens / Sylvia Meyer-Stumborg / Georg Simonis: Von den Nachbarn lernen? Die deutsche Nahrungsmittelindustrie im gesellschaftlichen Konflikt um die Einführung der Gentechnik (257-279); Wolfgang van den Daele: Risikodiskussionen am "Runden Tisch". Partizipative Technikfolgenabschätzung zu gentechnisch erzeugten herbizidresistenten Pflanzen (281-301); Bernhard Gill: Hypothetische Risiken: Ansatzpunkte einer vorausschauenden Umweltpolitik. Das Beispiel der Risikokontrolle in der Genforschung (303-319). Wissen, Macht, Diskurs: Herbert Gottweis: Gene, Hochtechnologie-Narrative und Politik in Frankreich (321-339); Volker Heins: Früchte des Wissens. Gentechnische Ressourcen und technologische Weltwissensordnung (341-354).
Thomas Morick (TM)
Dipl.-Politologe.
Rubrizierung: 2.343 | 3.5 | 2.331 | 3.4 | 2.61 | 2.4 Empfohlene Zitierweise: Thomas Morick, Rezension zu: Renate Martinsen (Hrsg.): Politik und Biotechnologie. Baden-Baden: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/3321-politik-und-biotechnologie_4354, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 4354 Rezension drucken