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Thomas Mehlhausen

Polens Rückkehr nach Europa. Warum sich die Europäische Union für ihre Osterweiterung entschied

Berlin: Lit 2009 (Region – Nation – Europa 58); 142 S.; brosch., 19,90 €; ISBN 978-3-643-10214-0
Politikwiss. Magisterarbeit Potsdam; Gutachter: H. Kleger. – Anhand eines Drei-Phasen-Fragenkatalogs überprüft Mehlhausen die theoretischen Überlegungen von Vobruba/Skalnes, Moravcsik, Fierke/Wiener und Schimmelfennig zur Erklärung internationaler Beziehungen hinsichtlich ihrer Aussagekraft für die Osterweiterung der EU. Das Ziel ist also die Evaluation eines Theorierepertoires, das für die Suche nach Gründen für die Osterweiterung angewendet werden kann. Die konkrete Frage, warum sich die EU für diese entschied, wird dabei in viele Teilbereiche – Ausgestaltung finanzieller Hilfen, Handelspolitik, Alternativen zur Vollmitgliedschaft, nicht genutzte Veto-Möglichkeiten und Timing – aufgebrochen. Mittels eines strukturierten Überblicks über diese politikwissenschaftlichen Zugriffe kann der Autor dann die Entscheidungen in einigen Bereichen erklären, für die übrigen versucht er mit dem Ansatz der „diffusen Entscheidungskontexte“ (96) Schimmelfennigs Theorie des rhetorischen Handelns weiterzuentwickeln. Dieser erklärt die Erweiterungsentscheidung mit dem strategischen Einsatz von Gemeinschaftsnormen. Die Gründe für die Erweiterungsentscheidung sieht Mehlhausen schließlich in den materiellen Präferenzen und Gemeinschaftsnormen der EU. Dies erlaubt seiner Ansicht nach einen Rückschluss auf ihr Wesen – der Autor beschreibt die EU abschließend als eine utilitaristische Wertegemeinschaft.
Claudia Schäfer (CLS)
M. A., Doktorandin, Universität Freiburg.
Rubrizierung: 3.1 | 3.2 Empfohlene Zitierweise: Claudia Schäfer, Rezension zu: Thomas Mehlhausen: Polens Rückkehr nach Europa. Berlin: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/31790-polens-rueckkehr-nach-europa_37891, veröffentlicht am 16.03.2010. Buch-Nr.: 37891 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken