Der amerikanische Philosoph Rorty war immer ein Vermittler zwischen den Debatten der kontinentalen, eher hermeneutisch und der angelsächsischen, eher analytisch ausgerichteten Philosophie. Seine eigene Auffassung zeigte sich oftmals in einem nahezu ironischen Umgang mit prinzipiellen Positionen, seien es die einer systematischen Theorie der Bedeutung sprachlicher Ausdrücke, seien es in der Tradition Kants stehende Konzepte einer kontextfreien Vernunft. Für Rorty war die Professionalisierung der Philosophie ein notwendiges Übel und deren Annäherung an den Status einer annähernd naturwissenschaftlichen Disziplin – damit befasst herauszufinden, wie irgendetwas eigentlich beschaffen ist – ein Irrtum. Die angemessene Verwendung von Philosophie zeichne sie eher als eine Art Kulturpolitik aus, die unseren Vorrat an individuellen und kulturellen Selbstbeschreibungen erweitert, um uns damit „beim Erwachsenwerden zu helfen und dazu beizutragen, dass wir glücklicher, freier und flexibler werden“ (218). Der Essayband enthält 13 zwischen 1996 und 2006 geschriebene Aufsätze, die der 2007 verstorbene Philosoph noch selbst für die Veröffentlichung zusammengestellt hat. Für Kenner seines Werks – so der Autor – enthält der Band nichts grundsätzliche Neues, aber er bietet eine gute Einführung in den von Rorty – durch Verknüpfung der pragmatischen Ideen von James und Dewey einerseits mit den Gedanken von Hegel und Wittgenstein andererseits – vollzogenen pragmatic turn.