Die Publikation enthält die Ergebnisse gemeinsamer Projekte von 20 jungen Wissenschaftlern aus Mittel- und Osteuropa. Aus interdisziplinärer Perspektive werden aktuelle Herausforderungen und Chancen an den Grenzen Osteuropas diskutiert und in Handlungsempfehlungen für Führungskräfte übersetzt. Im Blickpunkt stehen die Regionen, die durch ihre geostrategische Position, ihre Geschichte und ihre ethnische Zusammensetzung zwischen der EU und Russland und deren Interessen stehen: der Südkaukasus sowie die Ukraine, Moldawien und Belarus. Seit dem Zerfall der Sowjetunion haben Transformationsprobleme, ethno-nationale Konflikte, semi-autoritäre Herrschaftssysteme, aber auch die energiepolitische Relevanz die Region zu einem prioritären Handlungsfeld internationaler Politik gemacht. Anhand konkreter empirischer Fälle analysieren die Autoren vier Dimensionen. Eine wichtige Komponente des Ziels Wohlstand stellt die sowohl Vor- als auch Nachteile hervorbringende Arbeitsmigration dar. Empfohlen werden eine Lockerung des Schengen-Visaregimes und eine Überarbeitung der Regelungen zu Arbeitserlaubnissen. Die gegenwärtige Lage defekt-demokratischer Regierungsformen in der Region zeigt zudem, dass für eine gelungene Transformation zivilgesellschaftliche Akteure stärker als bisher eingebunden werden müssen. Sicherheit hat in dieser Region nicht nur militärische, sondern auch energiepolitische Facetten, die zu einer Konkurrenzsituation zwischen der EU und Russland führen. Für eine nachhaltige Lösung der Sezessionskonflikte müssen Russland sowie die Sezessionsgebiete selbst glaubwürdig eingebunden werden und die EU muss ihre Europäische Nachbarschaftspolitik deutlich strategischer und ganzheitlicher ausrichten. Die Identität der Region bleibt weiterhin das Ergebnis diskursiver Auseinandersetzung. Hier muss sich Westeuropa den historischen Erfahrungen und Erkenntnissen des Ostens öffnen, um eine wirkliche gesamteuropäische Identität zu ermöglichen. Die Autoren zeigen aus einer Vielzahl von Perspektiven glaubwürdig und eindrucksvoll die hohe Relevanz des Schwarzmeerraumes für die Zukunft Europas.