Skip to main content
Wolfram Schulz

Parteiensystem und Wahlverhalten in Venezuela. Entstehung und Verfall eines Zweiparteiensystems. Mit einem Geleitwort von Nikolaus Werz

Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag 1997; XVII, 272 S.; brosch., 58,- DM; ISBN 3-8244-4200-0
Diss. Institut für Politik- und Verwaltungswiss. Rostock; Erstgutachter: N. Wertz. - Am Beispiel Venezuelas untersucht der Autor, welche Faktoren das Wahlverhalten und damit das Verhältnis zwischen politischen Parteien und der Bevölkerung in einer lateinamerikanischen Demokratie beeinflussen. Zunächst stellt er die den westlichen Industriestaaten entstammenden Modelle zur Erklärung des Wahlverhaltens in den lateinamerikanischen Kontext, um im Anschluß ein eigenes Analysemodell zu skizzieren. Dabei stehen drei Aspekte des Wahlverhaltens im Vordergrund: Erstens die Existenz und Entwicklung möglicher Konfliktlinien im Parteiensystem, zweitens der Einfluß klientelistischer Strukturen und populistischer Wahlkampfstrategien und drittens die Instabilität von Wählerstrukturen sowie der Rückgang der Wahlbeteiligung während der letzten Wahlen. Die hierauf aufbauende empirische Analyse erfolgt anhand aggregierter Wahl- und Volkszählungsdaten sowie der Sekundärauswertung von Wahlumfragen mehrerer Forschungsinstitute. Als Ergebnis stellt Schulz ein allmähliches Nachlassen der Bedeutung populistisch-klientelistischer Wahlstrategien fest, wohingegen die letzten Wahlen gezeigt haben, daß das Wahlverhalten heute im hohen Grade von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig geworden ist.
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.65 | 2.22 Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Wolfram Schulz: Parteiensystem und Wahlverhalten in Venezuela. Wiesbaden: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/3555-parteiensystem-und-wahlverhalten-in-venezuela_4749, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 4749 Rezension drucken