Der Autor konzentriert sich auf ausgewählte Schwerpunkte. Den ersten setzt er im Entstehungszeitraum des Nordrhein-Westfälischen Parlamentarismus. In der Zeit von 1946 bis 1950 entstand die Landesverfassung, der Landtag gab sich eine Geschäftsordnung und beschloss das Landeswahlgesetz. Eine Abgeordnetenelite formierte sich und das Parlamentsgebäude wurde bezogen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Darstellung der im Landtag vertretenen Parteien, den Hauptträgern der politischen Willensbildung. Der Autor verfolgt Entstehung, Entwicklung und Niedergang des Fünfparteiensystems sowie das zahlreichen Wandlungen unterworfene Verhältnis der Parlamentsfraktionen untereinander. Sein Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Fraktionen von KPD und der Zentrumspartei. Darauf aufbauend erörtert er die Rolle der Opposition: „Wie veränderte sich das Verhalten der Opposition im NRW-Landtag über die Jahrzehnte hinweg? Wie begriffen SPD, CDU, KPD und FDP ihre jeweilige Oppositionsrolle?“ (19). Aber auch die Parlamentarier selbst erhalten das Wort. So werden entscheidende Rededuelle und parlamentarische Schlüsselszenen ausführlich wiedergegeben. Abschließend werden die Geschehnisse in Nordrhein-Westfalen in den Kontext der Bundespolitik gesetzt. Dies geschieht unter Einbeziehung der Implikationen der Föderalismusreform. Düdings äußerst präzise Abhandlung endet, nicht zuletzt aufgrund der Quellenlage, analog zum abgeschlossenen Wandel des Landtags vom Fünf- zum Zwei-Parteiensystem. Dies geschah mit der Landtagswahl im Jahr 1980 mit der Beendigung einer langen Reihe sozialdemokratisch dominierter Koalitionen.