Skip to main content
Institute for Peace Research and Security Policy at the University of Hamburg/IFSH (Hrsg.)

OSCE Yearbook 2014. Yearbook on the Organization for Security and Co-operation in Europe (OSCE)

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2015 (OSCE Yearbook 20 – 2014); 402 S.; geb., 69,- €; ISBN 978-3-8487-1749-1
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) spielte eine herausragende Rolle bei der Annäherung zwischen Ost und West, dem gesellschaftlichen Wandel in Osteuropa und der Beendigung des Kalten Krieges. 40 Jahre nach der Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki ist mit dem „Helsinki+40“‑Konzept ein Evaluierungs‑ und Reformprozess in Gang gesetzt worden, der die internationale Rolle der Organisation stärken und ihre Handlungsfähigkeit erhöhen soll. In dem vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg herausgegebenen Jahrbuch reflektieren Diplomat_innen und Wissenschaftler_innen der Internationalen Beziehungen diesen Prozess vor dem Hintergrund des Ukrainekonfliktes. Ausgangspunkt ist dabei die Feststellung, dass der Konflikt einerseits die Relevanz und Leistungsfähigkeit der OSZE unterstrichen, andererseits aber auch deren Beschränkungen sichtbar gemacht hat, wie Ursel Schlichting im Vorwort schreibt. Ohne einen Gründungsvertrag fehle es der Organisation an einer festen und leistungsfähigen Administration, einem effektiven Entscheidungsverfahren und damit letztlich auch an einer gesicherten Position in der internationalen Arena. Für Marianne von Grüningen und Hans‑Jörg Renk – ehemalige Mitglieder der Schweizer Delegation für die Schlussakte – war dies nach dem Fall der Berliner Mauer die Ursache für die geringe Attraktivität der OSZE im Vergleich zu NATO und EU. Andererseits sei die Organisation durch ihre 57 Mitgliedstaaten und ihren historischen Beitrag zur Annäherung der verfeindeten Blöcke das „East‑West forum par excellence“ (50). Pál Dunay hebt hervor, dass es der OSZE dadurch gelingt, den Dialog zwischen den Konfliktparteien in der Ukraine aufrechtzuerhalten, alle (nicht‑staatlichen) Akteure zu erreichen und sowohl eine Wahlbeobachtermission als auch eine Mission zur Überwachung der Grenzen und der Einhaltung der Waffenruhe zu unterhalten. Mit seinen äußerst selbstkritischen Beiträgen reflektiert das Jahrbuch die Arbeit der OSZE und ihre Rolle im 21. Jahrhundert. Gleichzeitig liefert es fundierte Analysen aktueller internationaler Konflikte.
{SJS}
Rubrizierung: 4.34.412.52.612.622.214.222.682.22.222.63 Empfohlene Zitierweise: Sven-Jacob Sieg, Rezension zu: Institute for Peace Research and Security Policy at the University of Hamburg/IFSH (Hrsg.): OSCE Yearbook 2014. Baden-Baden: 2015, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/40115-osce-yearbook-2014_47804, veröffentlicht am 13.10.2016. Buch-Nr.: 47804 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken