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Institute for Peace Research and Security Policy at the University of Hamburg IFSH (Hrsg.)

OSCE Yearbook 2013. Yearbook on the Organization for Security and Co-operation in Europe (OSCE) Edited in co-operation with Jonathan Dean, Pál Dunay, Adam Daniel Rotfeld, Andrei Zagorski

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2014 (OSCE Yearbook 19 – 2013); 364 S.; 94,- €; ISBN 978-3-8487-1141-3
Es dürfte nicht allzu oft vorkommen, dass ein Jahrbuch, gleich welcher Provenienz, in dem für gewöhnlich dem abgelaufenen Geschäftsjahr Rechnung getragen und die eine oder andere Begebenheit vertieft wird, von so hoher Aktualität ist. Bedenkt man zudem, dass die Ukraine im Berichtszeitraum den OSZE‑Vorsitz innehatte, und wäre abzusehen gewesen, dass nur wenige Monate später die Krim durch Russland unter dem Vorwand annektiert werden würde, den Willen der russischsprachigen Bevölkerung zu vollziehen, hätte Leonid Kozhara seine Einleitung wohl mit einer anderen Schwerpunktsetzung verfasst. Das Umfeld ist im Berichtsjahr aber schwierig genug, der Arabische Frühling klingt ab und die OSZE geht in das 40. Jahr nach der Helsinki‑Akte. Seit einigen Jahren ist es ruhig um sie geworden, sie zählt zu den internationalen Organisationen, die eher geräuschlos und im Hintergrund arbeiten. Die Themen dieses Bandes spiegeln die Vielfalt der Bereiche wieder, mit denen sich die OSZE heute befasst. Marcel Peško referiert kundig über die Aussichten für den Helsinki‑Prozess im 21. Jahrhundert. Ob ihm hier schon erste Vorzeichen bekannt waren und die Krim‑Krise die OSZE tatsächlich so unvorbereitet trifft? Wenn dem so wäre, müsste das von Claus Neukirch diskutierte Frühwarnsystem reformiert werden. Das klingt bei Wolfgang Zellner an, wenn er über die Leistungsfähigkeit urteilt, die für ihn das OSZE‑Netzwerk aus Think Tanks und wissenschaftlichen Einrichtungen auszeichnet. Von den zahlreichen Beiträgen sei hier noch auf den Artikel von Hesham Youssef verwiesen, der als Kabinettschef des Generalsekretärs der Arabischen Liga diplomatisch verbrämt die zahlreichen Probleme auf der arabischen Halbinsel Revue passieren lässt, den Islamischen Staat aber nur indirekt nennt. Die Beiträge folgen der bisherigen Tradition, mit der das Herausgeberteam auch die früheren Jahrbücher orchestriert hat. Wer sich hier zu Mechanismen, Instrumenten und Verfahren äußert, tut das in der überwiegenden Mehrzahl aus der Binnenperspektive. Das macht auch dieses Jahrbuch so lesenswert.
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Rubrizierung: 4.34.414.424.222.52.612.622.632.683.6 Empfohlene Zitierweise: Martin Schwarz, Rezension zu: Institute for Peace Research and Security Policy at the University of Hamburg IFSH (Hrsg.): OSCE Yearbook 2013. Baden-Baden: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/38558-osce-yearbook-2013_46173, veröffentlicht am 25.06.2015. Buch-Nr.: 46173 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken