Köhler, Professor für Ökonomie an den Universitäten Hannover und Frankfurt a. M., nennt drei wichtige Aufgaben der Wirtschaftspolitik: die Durchführung einer erfolgreichen Beschäftigungspolitik, die Sicherung der Preisniveaustabilität und die Wechselkursstabilisierung. In der dauerhaft hohen Arbeitslosigkeit sieht der Autor das größte Problem für die deutsche Wirtschaftspolitik. Ihm sei ohne eine Erhöhung der öffentlichen Ausgaben auch nicht beizukommen. Denn würden die öffentlichen Bruttoinvestitionen gekürzt, wie in Deutschland geschehen, dann würde das Wirtschaftswachstum gebremst und somit die Schaffung von Arbeitsplätzen verhindert. Die Geld- und Kreditpolitik der EZB hebt sich nach Meinung Köhlers hingegen vorteilhaft von der deutschen Finanzpolitik ab. Die klare, auch quantitativ umrissene Konzeption der EZB führe zur notwendigen Sicherung der Preisniveaustabilität und erleichtere die geld- und kreditpolitische Orientierung. Die starke Schwankung der Wechselkurse wird vom Autor weitaus kritischer bewertet, denn die Wechselkurse bilden neben den Warenpreisen einen zweiten Preis, der den Waren- und Dienstleistungsverkehr behindert. Dem Devisenmarkt müsse, wenn nötig durch Interventionen, deutlich gemacht werden, dass die Wechselkurse den Kaufkraftparitäten folgen sollten. Die übersichtliche thematische Aufteilung in vier Kapitel sowie die prägnante Darstellung der Problemfelder und wirtschaftspolitischen Lösungsansätze machen das Buch sowohl für Lehrende und Studierende der Volkswirtschaftslehre und der Politikwissenschaft als auch für wirtschaftspolitisch interessierte Laien empfehlenswert.