Rechtswiss. Diss. Frankfurt a. M.; Gutachter: M. Bothe, R. Hofmann. – Obwohl Goga rumänischer Staatsbürger ist, wurde ihm die Chance eingeräumt, eine deutsche Schule in Sibiu (dem früheren Hermannstadt) in Transsilvanien zu besuchen. Ausgehend von dieser von ihm als positiv angesehenen Erfahrung setzt er sich für eine grundlegende Reform des Minderheitenschutzes ein, „die ein neues Gleichheitskonzept einführen und die konfliktive Wirkung des Nationalismus eindämmen soll“. Diese Reformidee entspreche dem Ideal einer „wahrhaft pluralen Gesellschaft“ (8). In diesem Modell ist der Übergang von einer nationalistischen zu einer egalitären Struktur des Minderheitenschutzes in Europa vorgesehen. Der egalitäre Minderheitenschutz sollte allen Bürgern den gleichen Zugang zu den verfügbaren Leistungen verschaffen und zu einer gerechten Gleichstellung von Minderheiten führen. Die Förderung von Kulturen gewinnt einen zentralen Stellenwert in diesem Modell. Es gehe um den „Imperativ der kulturellen Gerechtigkeit innerhalb staatlicher Strukturen“ (18). Goga beschäftigt sich intensiv mit dem Rahmenübereinkommen des Europarats zum Schutz nationaler Minderheiten von 1995, das er grundlegend reformiert sehen möchte, denn es weise eine „eingeschränkte Effizienz“ (234) auf. So entwickelt er Vorstellungen für eine neue Konvention, die einer „Philosophie der Nichtdiskriminierung“ (18) folgen müsse. In deren Mittelpunkt stehen Strukturen und Verfahren des Minderheitenschutzes, nicht Inhalte. Das Ziel des von ihm favorisierten egalitären Minderheitenschutzes sei nicht die Unterstützung bestimmter Gruppen, „sondern ihrer Fähigkeit, dem Wettbewerbsdruck und den Marktkräften im Bereich der Kulturvermittlung standzuhalten“ (247).