In vier Aufsätzen beschäftigen sich vier Schweizer Sozialwissenschaftler und ein Journalist mit der globalen Unsicherheit seit dem 11. September 2001. Die Diagnose der Unsicherheit wird dabei zumeist mit der verfehlten amerikanischen Politik in diversen Konfliktregionen in Zusammenhang gebracht. So kritisiert der NZZ-Journalist Schoettli die ideologische Verblendung der gegenwärtigen neokonservativen amerikanischen Führung, die die Welt in den letzten Jahren unsicherer gemacht habe. Der Westen werde nach wie vor durch viele Konflikte bedroht. Verena Tobler fordert deshalb am Ende ihres Artikels über die kulturelle Dominanz des Westens einen interkulturellen Dialog. Albert Stahel und Armando Geller sehen die Politik des Nationbuilding der USA in Afghanistan und im Irak als gescheitert an. In diesem Zusammenhang kritisieren sie die US-Politik als „Kolonialpolitik“ (122). Dieter Ruloff kommt schließlich zu einem skeptischen Fazit: Er erwartet, dass die neue Weltordnung „gewaltsamer werden“ und [...] wegen ihrer Interdependenz und der Globalität internationaler Beziehungen“ auf kurz- und mittelfristige Sicht „uns allen Probleme machen“ wird (142). Im eigentlichen Sinne existiere noch nicht einmal eine weltpolitische Ordnung. Ruloff erwartet auch für die Zukunft eine „eher zunehmende Weltunordnung“ (143). Aus dem Inhalt: Urs Schoettli: Die USA und die „Achse des Bösen“ (7-38) Erich Gysling: Nach dem Irakkrieg: Fundamentalismus vor dem Ende oder vor neuem Höhepunkt? (39-63) Verena Tobler Linder: Die kulturelle Dominanz des Westens und der Kampf der Kulturen (65-100) Albert A. Stahel / Armando Geller: Die militärische Globalisierung und die „Verdammten dieser Erde“. Oder: Der Versuch einer Neuordnung der Welt durch die USA nach dem 11. September (101-126) Dieter Ruloff: Welche Weltordnung? (127-144)