Magisterarbeit Mainz; Gutachter: W. Merkel. - Wie lassen sich Arbeitsmarkt-, Sozial- und Umweltpolitik erfolgreich kombinieren, ohne das Grundprinzip der sozialen Gerechtigkeit aufzugeben? Der Autor analysiert diese Frage anhand eines Vergleichs der dänischen und deutschen Sozialdemokratie. Beide Parteien befanden sich zu Beginn der Neunzigerjahre in der Opposition, erlitten Führungskrisen, sahen sich neuen Herausforderungen durch die Globalisierung gegenüber sowie einer drohenden Handlungsunfähigkeit des Staates aufgrund hoher Verschuldung. Auf der Basis von Forschungsliteratur, Parteipapieren und Zeitungsartikeln kommt der Autor zu dem Ergebnis, dass der dänischen sozialdemokratischen Partei eine programmatische Weichenstellung bereits in der Opposition gelungen sei. Als Regierungspartei habe sie dann die Schlüsselfelder Wirtschaft, Soziales und Umwelt klug austariert. Die SPD habe dies versäumt, außerdem habe sich nach der Regierungsübernahme durch Rotgrün ein Graben zwischen der angekündigten Programmatik und der tatsächlich erfolgten Regierungspraxis aufgetan. Der Autor schreibt die Entwicklung der deutschen Sozialdemokratie in den Neunzigerjahren in teilweise unsachlichen Formulierungen in Grund und Boden. Als Leser dieser Untersuchung fragt man sich, wie Schröder zweimal die Bundestagswahl gewinnen konnte. Die dänischen Sozialdemokraten wurden 2001 wieder abgewählt.