Die Transnationalisierung der Demokratie wird insbesondere auf europäischer Ebene oftmals problematisiert. Vor allem beklagen Demokratietheoretiker eine bislang unzureichende transnationale Öffentlichkeit. Die Verbreitung des Internets hat die Hoffnung genährt, es stehe hiermit eine Lösung bereit, die nur noch richtig genutzt werden müsse. Der Autor entwickelt dazu den Vorschlag, das Modell der Internet-Plattform „politics.ch“ für das Schweizer Parlament auf Europa zu übertragen. Insofern verzichtet er auf eine explizite Fragestellung und eine ergebnisoffene Analyse. Vielmehr rekonstruiert er den wissenschaftlichen Diskurs aus seiner Sicht und plädiert vor diesem Hintergrund für ein an „politics.ch“ angelehntes Modell, welches die horizontale Vernetzung der nationalen Mediensysteme stärken soll. In seiner Arbeit diskutiert er kritisch die Leistungen des Internets für die politische Öffentlichkeit und weist utopische Erwartungen, aber auch kulturpessimistische Einschätzungen zurück. Anschließend erläutert er mit Blick auf die EU die Legitimation transnationaler Politik. Im dritten Kapitel referiert Bucher empirische Erkenntnisse zur Darstellung von Europa in den Medien. Vor diesem Hintergrund argumentiert er dafür, eine transnationale Datenbank zu schaffen, in der das Abstimmungsverhalten der EU-Parlamentarier und ihre Interessenverflechtungen dokumentiert werden. Das letzte Kapitel ist der Darstellung von „politics.ch“ gewidmet. Insgesamt stellt die Publikation weniger eine wissenschaftliche Arbeit dar als einen durch Aufarbeitung wissenschaftlicher Literatur gestützten Antrag für ein neues Internetprojekt. Aufgrund der gut lesbaren Zusammenstellung des Forschungsstandes in den ersten drei Kapiteln bietet das Buch für einschlägige Wissenschaftler trotzdem einen Nutzwert.