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Mario Candeias

Neoliberalismus - Hochtechnologie - Hegemonie. Grundrisse einer transnationalen kapitalistischen Produktions- und Lebensweise. Eine Kritik

Hamburg: Argument 2004 (Argument Sonderband Neue Folge 299); 380 S.; brosch., 20,50 €; ISBN 3-88619-299-7
Politikwiss. Diss. FU Berlin. - Candeias untersucht die Veränderungen gesellschaftlicher und ökonomischer Entwicklungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Er unterzieht den „Neoliberalismus“, der eine Deregulierung, Liberalisierung und Privatisierung sowohl des Marktes als auch aller Lebenswelten einfordere, einer kritischen Analyse, um die Widersprüche dieses Systems aufzeigen zu können. Basierend auf der Regulationstheorie (Marx), dem Begriff der „kulturellen Hegemonie“ (Gramsci) und einer Theorie des Raumes entwickelt Candeias Instrumentarien, um gesellschaftliche Bedingungen und Formationen des Kapitalismus zu begreifen. Die Kämpfe über die Vorherrschaft der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse zeichnet der Autor in den Feldern der Arbeit, des Finanzsystems, der Geschlechterverhältnisse und der transnationalen Institutionen nach. Vor dem Hintergrund der Brüche des „neoliberalen hegemonialen Systems“ weist er auf Möglichkeiten hin, wie die Kräfteverhältnisse wieder verschoben werden können. Candeias’ Untersuchung stellt eine äußerst kenntnisreiche und umfassende Kritik an den Umbrüchen der gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnisse dar. Die dichte Sprache, das Einflechten von unzähligen Zitaten und umfassende Fußnoten machen die Lektüre des Buches zu einer großen Herausforderung. Die Literaturliste umfasst mehr als 800 Titel, die im Anhang aufgeführt sind.
Oliver Trede (OT)
Dr. phil., Historiker/Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 5.45 | 2.27 Empfohlene Zitierweise: Oliver Trede, Rezension zu: Mario Candeias: Neoliberalismus - Hochtechnologie - Hegemonie. Hamburg: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/20767-neoliberalismus---hochtechnologie---hegemonie_24216, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 24216 Rezension drucken