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Olaf Kaltmeier / Jens Kastner / Elisabeth Tuider (Hrsg.)

Neoliberalismus - Autonomie - Widerstand. Soziale Bewegungen in Lateinamerika

Münster: Westfälisches Dampfboot 2004; 278 S.; 24,80 €; ISBN 3-89691-578-9
Lateinamerika befindet sich in einer einschneidenden Umbruchphase, die durch ein anhaltendes Demokratiedefizit und zunehmende Verarmungsprozesse als Folge der neoliberalen Globalisierung geprägt ist. Als Ausdruck dieses Zustands ist seit einigen Jahren ein Aufleben der Sozialen Bewegungen zu beobachten. Der Band versammelt Aufsätze, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven sowohl mit diesen neuen Protestformen in einzelnen Ländern als auch mit theoretisch-konzeptionellen Fragen der Bewegungsforschung beschäftigen. „Autonomie und Widerstand sind, neben Neoliberalismus, die zentralen Konzepte, die an dieser Stelle problematisiert werden sollen. Der Anspruch dieses Bandes ist nicht, einen allgemeinen Überblick über Soziale Bewegungen in Lateinamerika zu geben, vielmehr sollen beispielhaft Reaktionen Sozialer Bewegungen auf die Zumutungen der neoliberalen Ordnungen - aber auch ihre Auflösungen und Verschiebungen - einen Schwerpunkt dieses Bandes ausmachen.“ (11 f.). Aus dem Inhalt: Olaf Kaltmeier / Jens Kastner / Elisabeth Tuider: Cultural Politics im Neoliberalismus. Widerstand und Autonomie Sozialer Bewegungen in Lateinamerika (7-30), Sonia E. Alvarez / Evelina Dagnino / Arturo Escobar: Kultur und Politik in sozialen Bewegungen Lateinamerikas (31-58). Neoliberale Herrschaftsverhältnisse: Bettina Reis: Widerständig und existenziell bedroht. Soziale Bewegungen gegen neoliberale Entrechtung in Kolumbien (60-80), Verónica Schild: Die Freiheit der Frauen und gesellschaftlicher Fortschritt. Feministinnen, der Staat und die Armen bei der Schaffung neoliberaler Gouvernementalität (81-100), Stefanie Kron: Guatemala: Paramilitarismus und sozialer Wandel (101-119). Ambivalente Autonomie: Olaf Kaltmeier: Bewegungen im Raum. Identitäten, Territorialitäten und Widerstände der Mapuche in Chile (122-140), Bernhard Leubolt: Wettbewerbshegemonie oder demokratische Öffentlichkeit? Zur Rolle der Sozialen Bewegungen in Brasilien (141-156), Elisabeth Tuider: „Estamos en diferentes lugares“. Feministische Identität und Gouvernementalität am Beispiel der mexikanischen „Frauen“bewegungen (157-181). AkteurInnen des Widerstands: Martina Blank: Autonomie und Territorialität: Aspekte eines neuen sozialen Protagonismus im Großraum Buenos Aires (184-195), Dario Azzellini: Der Bolivianische Prozess: Konstituierende Macht, Partizipation und Autonomie (196-215), Simón Ramírez Voltaire: Neue demokratische Formen in Bolivien? Von der dezentralen Rebellion zur „Neugründung der Republik“ (216-233), Stefan Thimmel: (Vor)Letzte Station Hoffnung. Soziale Bewegungen in Uruguay zwischen Autonomie und Parteien-Hegenomie (234-250), Jens Kastner: Zapatismus und Transnationalisierung. Anmerkungen zur Relevanz zapatistischer Politik für die Bewegungsforschung (251-275).
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.65 | 2.22 | 2.23 | 2.25 | 2.27 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Olaf Kaltmeier / Jens Kastner / Elisabeth Tuider (Hrsg.): Neoliberalismus - Autonomie - Widerstand. Münster: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/14682-neoliberalismus---autonomie---widerstand_25806, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 25806 Rezension drucken