Der Band dokumentiert die Ergebnisse eines unter der Leitung von Helga Haftendorn durchgeführten Forschungsprojektes der Volkswagenstiftung. Dabei wurden zwischen März 1997 und März 1998 in ausgewählten Ländern Ostmitteleuropas jeweils 30 Vertreter der jeweiligen nationalen Eliten nach ihren Einschätzungen, Erwartungen und Befürchtungen rund um die angestrebte Mitgliedschaft in NATO und EU befragt. Trotz unterschiedlicher Beitrittsperspektiven und Vorbereitungen auf die Mitgliedschaft haben Bedarff und Schürmann doch ein großes Maß an gemeinsamen Einschätzungen in den Ländern feststellen können. Darüber hinaus unterscheidet sich laut den Ergebnissen der Interviews die Debatte um NATO und EU in Ostmitteleuropa gar nicht so sehr von den Diskussionen in den westlichen Mitgliedsländern. Vor allem haben Bedarff und Schürmann ermitteln können, daß die Befürchtungen vor allzu rosigen Erwartungen der Osteuropäer unbegründet waren; die Eliten zeigten sich jeweils bemerkenswert gut informiert und realistisch im Blick auf Möglichkeiten und Hindernisse. Unterschiede ließen sich etwa in der Beurteilung des Charakters und der Zielperspektive der Integration feststellen. Diese Unterschiede verlaufen dabei aber eher innerhalb der einzelnen Länder, als daß sie einem Staat zugeschrieben werden könnten und einem anderen nicht. Überaus deutlich wird auch die Motivation und das Argumentationsmuster der "Rückkehr nach Europa", das eine ganz starke Stellung in den Antworten hatte. Der Interview-Leitfaden ist im Anhang im englischen Wortlaut dokumentiert.