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Carsten Esbach

Nationalismus und Rationalität. Rationale und irrationale Aspekte in nationalen Optionen

Berlin: Dietrich Reimer Verlag 2000; 259 S.; brosch., 24,54 €; ISBN 3-496-02493-3
Diss. Salzburg; Gutachter: J. Stagl, H. Haas. - Wenn sich Individuen unter großen persönlichen Opfern oder sogar unter Einsatz ihres Lebens für nationalistische Ziele einsetzen, erscheint dies häufig als unverständlich und irrational. Doch ist dies angesichts der Breite entsprechender Bewegungen, so der Ausgangspunkt der Arbeit, eine wenig zweckmäßige Unterstellung; sinnvoll sei es stattdessen, davon auszugehen, dass auch nationalistisches Handeln mindestens teilweise rationales (d. h. nutzenmaximierendes) Handeln sei. Deshalb überprüft der Autor, inwieweit ein solches nationalistisches Handeln mithilfe des Rational-Choice-Ansatzes erklärt werden kann. Dabei wird deutlich, dass nationalistisches Handeln sehr wohl als rationales Handeln verstanden werden kann, weil sich die Akteure davon Vorteile versprechen. Dies gilt selbst für die extreme Ausprägung des nationalen Fanatismus. Dennoch, so wird zugleich deutlich, hat der Rational-Choice-Ansatz durchaus auch Grenzen bei der Erklärung des Phänomens. Weder kann beispielsweise in jedem Fall nationales Engagement als rational eingestuft werden, noch lassen sich bestimmte Phänomene, wie beispielsweise das Nationalgefühl, innerhalb dieses Ansatzes erklären. Inhaltsübersicht: 2. Das ökonomische Paradigma in der Soziologie; 3. Nation und Nationalismus; 4. Der Rational-Choice-Ansatz und die Erklärung nationaler Optionen; 5. Chancen und Grenzen des Rational-Choice-Ansatzes.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.23 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Carsten Esbach: Nationalismus und Rationalität. Berlin: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/8757-nationalismus-und-rationalitaet_15789, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 15789 Rezension drucken