Skip to main content
Gerd Wiegel

Nationalismus und Rassismus. Zum Zusammenhang zweier Ausschließungspraktiken

Köln: PapyRossa Verlag 1995 (Hochschulschriften 4); 137 S.; 24,- DM; ISBN 3-89438-089-6
Nationalismus und Rassismus haben seit dem Ende des Ost-West-Konflikts eine Renaissance erlebt. Dies gilt nicht nur für die vormals sozialistischen Staaten, sondern auch für die meisten Länder Westeuropas, wo regionalistische Bestrebungen und die Angst vor weiter wachsenden Migrationsströmen den überwunden geglaubten Ideologien neuen Auftrieb verschafft haben. An den Beispielen Deutschlands und Frankreichs arbeitet der Autor die Geschichtlichkeit und den subjektiven Charakter der Begriffe "Nation" und "Rasse" heraus. Das Gemeinsame der darauf aufbauenden Ideologien wird darin gesehen, daß sie Menschen aufgrund von realen oder imaginären Merkmalen, die sich mit Vorstellungen von Nation und Rasse verbinden, vom Zugang zu materiellen, kulturellen und auch symbolischen Gütern ausschließen (wollen). Die funktionelle und strukturelle Ähnlichkeit der beiden Ideologien hat zur Folge, daß der Bezug auf die Nation mit der ständigen Gefahr rassistischer Ausgrenzung einhergeht.
Frank Decker (FD)
Prof. Dr., Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn.
Rubrizierung: 2.23 | 2.25 | 4.42 Empfohlene Zitierweise: Frank Decker, Rezension zu: Gerd Wiegel: Nationalismus und Rassismus. Köln: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/1159-nationalismus-und-rassismus_1178, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 1178 Rezension drucken