Wie stellt sich der gesellschaftspolitische Umgang mit der Shoah aus politikwissenschaftlicher und soziologischer Perspektive dar? Wie erklärt sich die ästhetische Repräsentation in Filmen, im Fernsehen und in Comics aus philosophischer, literatur- und filmwissenschaftlicher Sicht? Deutsche und israelische Wissenschaftler haben sich im Februar 2001 auf der Tagung „Vergangenheitspolitik und Narrative der Shoah" mit diesen Fragen beschäftigt. Veranstaltet wurde die Tagung vom Sonderforschungsbereich Judentum - Christentum an der Universität Bonn. Aus dem Inhalt: Steven E. Aschheim: Geschichte und Erinnerung: Über Saul Friedländer (15-48); Maria Diemling: „Das Sammeln fremder Erinnerungen"? Die Darstellung der Shoah auf israelischen Postwertzeichen (49-69); Dan Diner: Gedächtnis und Restitution - oder die Begründung einer europäischen Erinnerung (71-76); Judith Keilbach: Von Hitler zu Holokaust. Die Thematisierung des Holocaust in den Geschichtsdokumentationen der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte (127-141); Gilad Margalit: Der Luftangriff auf Dresden. Seine Bedeutung für die Erinnerungspolitik der DDR und für die Herauskristallisierung einer historischen Kriegserinnerung im Westen (189-207); Ashraf Noor: Der Historiker und der Richter: Arendt, Ricœur und das Verhältnis von Narrativität und Historiographie im Film Ein Spezialist (209-227); Christina Pfestroff: Anamnese der Amnesie. Jean-François Lyotard und der Topos der Undarstellbarkeit in der geschichtswissenschaftlichen Diskussion (229-244); Matthias Schmidt: Von Schuld und Sühne, Versagen und Erneuerung: Zu Theorie und Praxis christlicher Annäherung an den Staat Israel (265-279); Moshe Zimmermann: Shoah als Politik (281-292).