Skip to main content
Grit Bühler

Mythos Gleichberechtigung in der DDR. Politische Partizipation von Frauen am Beispiel des Demokratischen Frauenbunds Deutschlands

Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 1997; 123 S.; kart., 38,- DM; ISBN 3-593-35832-8
Die Autorin, Diplom-Sozialpädagogin in der Jugendarbeit, will mit dieser Publikation einen Mythos zerstören und den "eklatanten Widerspruch des Verdrängens von Frauen aus dem politischen Gestaltungsprozeß und dem staatlicherseits proklamierten Anspruch auf Gleichberechtigung der Geschlechter" (91) aufdecken. Zu diesem Behufe untersucht sie zunächst die theoretischen Grundlagen für "Gleichberechtigung und Sozialismus" (9 ff.), wendet sich dann ihrem Fallbeispiel, dem "Demokratischen Frauenbund Deutschlands" (40 ff.) zu und schließt mit einer Betrachtung des DFD "aus der Sicht einzelner Mitglieder" (80). Einige Tabellen, Photos, Schaubilder und biographische Informationen runden den Band ab. Allerdings ist Bühlers Arbeit nicht nur von der Seitenzahl her dünn. Die theoretische Untersuchung bleibt auf der Oberfläche von Klassiker-Zitaten und Referaten der Sekundärliteratur stecken, und auch für den zweiten Teil ist die Basis, ausweislich der in den Anmerkungen genutzten Literatur, ausgesprochen schmal. Den dritten Teil leiten methodologische Überlegungen über die Auswahl der Interviewpartnerinnen, die qualitative Methodik des Fragebogens und die Auswertung der Fragebögen ein. Wenn man allerdings dann erfährt, daß die Gesamtzahl der Interviews nicht höher als zwei war, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß hier ein gewisses Mißverhältnis vorliegt.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 2.313 | 5.33 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Grit Bühler: Mythos Gleichberechtigung in der DDR. Frankfurt a. M./New York: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/3987-mythos-gleichberechtigung-in-der-ddr_5665, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 5665 Rezension drucken