Habilitationsschrift Erlangen-Nürnberg. – Die Debatte um Multikulturalismus und Political Correctness hat in den 90er-Jahren die öffentliche Debatten in den USA dominiert und die amerikanische politische Kultur nachhaltig geprägt bzw. verändert. Die Auswirkungen dieser kontroversen Auseinandersetzungen reichen bis nach Europa. Der Autor, Privatdozent am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg, diskutiert in seiner ausführlichen Untersuchung zuerst aus der Perspektive der politischen Ideengeschichte die historische Tiefendimension dieser US-amerikanischen Selbstverständnisdebatte. Dazu rekonstruiert er die zentralen in der Debatte anzutreffenden Begriffe und arbeitet die wesentlichen philosophischen und theoretischen Konzepte des postmodernen Multikulturalismus und dessen politische Ordnungskonzeption für die Vereinigten Staaten heraus (Theorien des Institutional Racism und der Structural Oppression, den Kulturbegriff der Cultural Anthropology und des Multiculturalism, das Konzept des sozio-linguistischen Konstruktivismus, den postmodernen Multikulturalismus sowie Liberalismus, Kommunitarismus und Multikulturalismus). Im stärker empirisch orientierten zweiten Teil der Arbeit verfolgt Hildebrandt dann die amerikanische Debatte in den umstrittensten Politikfeldern, wie z. B. der Schulpolitik und der universitären Bildungspolitik, der Auseinandersetzung um Meinungsfreiheit, des Umgangs mit sexueller Belästigung ebenso wie der „affirmative action“-Politik.