
Moderner Rechtsextremismus in Deutschland
Die Beiträge in dem Sammelband sind das Resultat eines im Sommer 2003 veranstalteten Symposiums am Hamburger Institut für Sozialforschung zu aktuellen Tendenzen der Rechtsextremismusforschung. Dabei handelt es sich vor allem um aktuelle empirische Arbeiten von jüngeren Forschern. Überwiegend verstehen die Autoren Rechtsextremismus als soziale Bewegung. Insgesamt dominieren drei Themenschwerpunkte: 1. Bewegung und Gegenbewegung, 2. Strategien, Akteure und Parteien, 3. Szenezugang, Selbst- und Rollenbilder. Jedoch weisen sowohl die behandelten Themen als auch die methodischen Herangehensweisen eine große Bandbreite auf. Die Autoren versuchen allerdings nicht, den Rechtsextremismus im Allgemeinen zu erklären. Sie konzentrieren sich vielmehr auf einzelne Phänomene und vermeiden es so, die Vielgestaltigkeit des Forschungsgegenstands einzuebnen. Bemerkenswert ist der einleitende Aufsatz von Klärner und Kohlstruck, in dem sie einen luziden Überblick zur Rechtsextremismusforschung in Deutschland geben. Durch theoriegeleitete, empirisch gesättigte Analysen überzeugen auch die übrigen Beiträge. Wenngleich manche Interpretationen zum Widerspruch provozieren, ist dies kein Defizit, sondern weist auf die Notwendigkeit hin, sich weiter mit den Modernisierungstendenzen des Rechtsextremismus zu beschäftigen.