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Hannes Hofbauer

Mitten in Europa. Politische Reiseberichte aus Bosnien-Herzegowina, Belarus, der Ukraine, Transnistrien/Moldawien und Albanien

Wien: Promedia 2006 (Brennpunkt Osteuropa); 222 S.; brosch., 15,90 €; ISBN 978-3-85371-250-4
In seinen fünf Essays zeichnet Hofbauer das Bild einer fragilen Mitte Europas, jenem von politischer Instabilität und wirtschaftlicher Krisenanfälligkeit geprägtem Raum zwischen der EU und Russland. Er nimmt eine EU-kritische Perspektive ein und wendet sich gegen die Strategie einer permanenten Erweiterung. Es geht ihm darum, die enorme ethnisch-kulturelle Vielfalt innerhalb der einzelnen Länder verständlich zu machen, die wirtschaftlichen und politischen Unterschiede zwischen ihnen aufzuzeigen, historische Grundlagen zu erörtern sowie „strukturelle Erkenntnisse über die periphere Lage dieses Zwischeneuropa einfließen zu lassen“ (7). Dessen Zerrissenheit zwischen Ost- und West-Begehrlichkeiten hervorhebend, fragt er, wie Regierungen und Gesellschaften auf Expansionsbestrebungen der EU bzw. „westlicher Kapitalgruppen“ (16) und oligarchischen Zugriffen Russlands reagieren. Zu unterschiedlich seien die Reaktionen der einzelnen Länder auf die nationalen und globalen Herausforderungen, schreibt der Autor und folgert: „Aus der ‚Zwischenposition’ Stärke zu gewinnen, erscheint unter den gegenwärtigen Bedingungen zunehmender ökonomischer Globalisierung und eines heftig tobenden geopolitischen Ringens um Einfluss äußerst schwierig.“ (12)
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.2 | 2.61 | 2.62 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Hannes Hofbauer: Mitten in Europa. Wien: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/25674-mitten-in-europa_29785, veröffentlicht am 16.08.2007. Buch-Nr.: 29785 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken