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Marie-Luise Putschky

Migration im Zeichen der Globalisierung. Mexikanische Einwanderung in die USA nach dem NAFTA-Abkommen

Marburg: Tectum Verlag 2010 (Bonner Studien zum globalen Wandel 8); 193 S.; pb., 24,90 €; ISBN 978-3-8288-2309-9
Magisterarbeit Bonn; Begutachtung: W. Hilz. – Da die illegal in die USA einreisenden mexikanischen Migranten nicht durch verschärfte Grenzkontrollen und Einwanderungsgesetze gestoppt wurden, versuchten die USA diese Migrationsbewegung durch die Verbesserung der Lebensverhältnisse in Mexiko aufzuhalten. Der hierfür angestrebte wirtschaftliche Aufschwung sollte – so die Hoffnung – durch die 1994 in Kraft getretene Nordamerikanische Freihandelszone (NAFTA) Wirklichkeit werden. Anders als erwartet reduzierten sich die illegalen Migrationsströme seit 1994 jedoch nicht, sondern erhöhten sich sogar. Vor diesem Hintergrund fragt die Autorin: Inwieweit „haben freihandelsinduzierte Veränderungen durch die NAFTA zu einem Anstieg der mexikanischen Migration in die USA beigetragen?“ (19) Zunächst erarbeitet sie sich in den ersten vier Kapiteln relevante Kontexte, Entwicklungen und Definitionen, um im fünften Kapitel konkret den Zusammenhang zwischen Freihandel und Migration am Exempel der mexikanischen Einwanderung zu untersuchen. Putschky stellt u. a. fest, dass dem Beitritt Mexikos zähe Verhandlungen vorausgingen, bei denen in essenziellen Streitfragen keine Einigung erzielt werden konnte. So gibt es in für Mexiko wichtigen Wirtschaftsbereichen weiterhin Handelsrestriktionen, auch die Arbeitsmigration ist nicht im Vertragswerk geregelt. In Bezug auf die Wirtschaftsentwicklung Mexikos sind seit NAFTA sehr wohl positive Auswirkungen zu verzeichnen, trotzdem bleiben die Hauptursachen für Migration – Unterbeschäftigung, schlechte Arbeitsbedingungen, niedrige Löhne, Armut und das signifikante Lohngefälle zu den USA – weiterhin bestehen. Ob die positiven Entwicklungen der Wirtschaft auf den Beitritt in die Freihandelszone oder aber auf den seit den 1980er-Jahren insgesamt von Mexiko vorangetriebenen Liberalisierungsprozess zurückzuführen sind, lässt sich nach Ansicht der Autorin nicht in Gänze bestimmen.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 4.42 | 4.43 | 4.3 | 2.64 | 2.65 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Marie-Luise Putschky: Migration im Zeichen der Globalisierung. Marburg: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/32961-migration-im-zeichen-der-globalisierung_39376, veröffentlicht am 29.11.2012. Buch-Nr.: 39376 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken