In der Vergangenheit herrschte zwischen der stärker theoretisch geprägten und an der Universität verorteten Disziplin der Internationalen Beziehungen einerseits und der oftmals stärker empirisch, gegebenenfalls sogar politikberatend orientierten sicherheitspolitischen Analyse an außeruniversitären Forschungseinrichtungen andererseits bisweilen eine semantische, theoretische und methodische Inkompatibilität. Während in Lehre und Forschung der deutschen Institute für Politikwissenschaft konkrete sicherheitspolitische Fragestellungen weitgehend ein Nischendasein fristen, mangelt es der anwendungsorientierten sicherheitspolitischen Forschung häufig an ausreichender theoretischer und methodischer Reflexion. Einen Beitrag zur Überwindung dieser Kluft leistet dieser Sammelband, in dem aktuelle sicherheitspolitische Analysemethoden verständlich beschrieben und auf Fallbeispiele angewendet werden. Die Beiträge sind interdisziplinär ausgerichtet und reichen von Szenarien-, Frühwarn- und Zukunftsanalysen über Bürokratie- und Organisationsuntersuchungen bis hin zu Diskursanalyse, kulturtheoretisch inspirierten Methoden und vergleichender Außenpolitikuntersuchung. Die Fallbeispiele erstrecken sich dabei von der Transformation der NATO und der sicherheitspolitischen Identität Europas über die Fälle des Irak- und Kosovo-Krieges bis hin zur Nationalen Sicherheitsstrategie der USA. Das Buch repräsentiert damit eine große Bandbreite des aktuellen Forschungsstandes und ist gleichzeitig ein praxisbezogenes Methodenlehrbuch für das Fach „Internationale Politik und Sicherheit“.